Interview mit Hauptmann Feuerschwanz

Gregor Eder

Von Gregor Eder

Im Rahmen der neusten Veröffentlichung der mächtigen Band FEUERSCHWANZ durfte ich vernehmen, dass der liebe Hauptmann Peter Henrici wieder für Interviews zur Verfügung steht. Die neue Scheibe trägt den Namen „Fegefeuer“ und wurde am 21.07.23 veröffentlicht. Natürlich konnte ich mir die Möglichkeit auf ein weiteres feines Gespräch mit der mächtigen Stimme der Band nicht entgehen lassen und so trafen wir uns via Zoom. Nach einer freudigen Begrüßung und einem kleinen Dankeschön meinerseits, beschoss ich den Hauptmann direkt mit der ersten Frage: „Ihr habt ja erst vor Kurzem beim MASTERS OF ROCK in Tschechien gespielt. Wie war es vor Ort?

Der Hauptmann antwortete direkt: „Ja Masters of Rock! Zum ersten Mal in Tschechien auf diesem Festival. Was für ein geiles Festival. Ich habe die Begeisterung wirklich in Tschechien gespürt. Ich hab dort wirklich die „Herzensbegeisterung“ der Fans vor Ort gespürt.“

SGFRD Dragonslayer“ ist einer der neuen Songs des Albums und die Band hat dazu ein wirklich beeindruckendes Video produziert. Hierzu meinte der Hauptmann: „SGFRD Dragonslayer“ ist einer unserer letzten großen Videos, also eines in welches wir viel Schweiß, viel Liebe reingesteckt haben. Es ist wohl der anspruchsvollste Song des Albums und vielleicht auch der härteste Metal Song darauf. Es geht eben um den Helden, der da einfach durchzieht.

Die Ursage von Siegfried ist ja, dass eigentlich der Drache einmal ein Zwerg war und durch seine Gier eben zum Drachen wurde. Sozusagen ein Gleichnis dafür, dass Gier einen Menschen zum Dämon macht. Das hat uns sehr mitgenommen und berührt, sowie uns auf den Gedanken gebracht, dass jeder als Siegfried seine eigenen Dämonen bekämpft. In unserer Zeit wollen wir etwas anregen den Mut zu haben die eigenen Dämonen zu bekämpfen, selbst wenn man verbrannt wird von ihnen. Man sollte nicht wegschauen und sich auch nicht schämen, wenn du an „Dämonen“ leidest. Wir sind nicht unbedingt die Leute, die den Priester zum Exorzismus kommen lassen. Wir wollen eher den direkten Kampf, denn die simple Aussage „Weiche Dämon“ ist zu wenig. Wir drehen das Kreuz um und machen den „Warrior Style“.“

Das Thema der Dämonen ist mit diesem Hintergrund ja ein relativ ernstes und realitätsnahes. Ich sprach an, dass sich die Band doch über die letzten Alben mit eher ernsteren Angelegenheiten auseinandersetzt und dazu meinte de Hauptmann: „Wir hoffen auch darauf, dass wir da mit den Themen auch mit unseren Fantasy-begeisterten Fans und Nerds „matchen“. Wir haben ja diesmal auch ein Tolkien Thema mit „Uruk-Hai“. Also wir dürfen diesmal auch Böse sein und die dunkle Seite der Macht zeigen. Ich denke, der Song ist ein guter Kandidat für die Tour nächstes Jahr. Wir haben ja eine Menge Themen. Die Nibelungen, die nordische Sagenwelt und auch die weibliche Macht des Wolfes. In „Bastard von Asgard“ haben wir einen weiblichen Wolf und die Wölfin zerfetzt die Welt. Odin stirbt, aber allerdings ist der Tod ein neuer Anfang. Das ist ja auch irgendwo die Botschaft der nordischen Sagen, also sterben ist ok. Andererseits ebenso, dass man sein Leben so leben sollte, als würde am nächsten Tag der Tod auf einen warten.“

Die deutschen Texte sind unser Markenzeichen und wir leben in einer Zeit, in der es etwas leichter wird. Wir sind schon daran interessiert, dass uns unsere Fans international verstehen und wir werden in absehbarer Zeit auch englische Versionen von wichtigen Songs herausbringen.

Hauptmann Feuerschwanz

Ich konnte nur zustimmen, dass das neue Album wirklich einen Haufen an Mythen zu bieten hat, welche wiederum mit eigenen Messages aufgearbeitet wurde. Nachdem das letzte Album auf Platz 1 der deutschen Charts gelandet war, meinte ich zum Hauptmann, dass ich der Band diese Platzierung wieder wünsche und das Album definitiv das Potenzial dazu hat.

Hierzu meinte er: „Es ist starker und auch harter Tobak. Das direkte Thema mit dem Fegefeuer scheuen viele, da es eben wirklich direkt an die inneren Dämonen geht und das ist aber das, was wir unseren Fans abverlangen. Natürlich hoffen wir auch auf die 1, aber zuerst müssen wir einmal durchs Feuer gehen.“

Nachdem die Band ja auch schon international einen gewissen Namen hat interessierte mich folgendes: „Wie sieht es eigentlich mit der nicht deutschsprachigen Crowd aus. Eure Texte sind doch großteils in Deutsch. Wie reagiert das Publikum? Wird noch brav mitgesungen?

„Also beispielsweise in Tschechien wurde brav mitgemacht, aber soweit ich glaube, nicht viel mitgesungen, was ich aber durch In-Ear-Monitoring nicht so gut beurteilen kann. Wir nehmen uns schon heraus, dass wir unsere Ansagen dann auf Englisch machen. In Spanien haben die Leute auf jeden Fall mitgesungen, auch wenn sie sicherlich nicht verstanden haben, was sie da gerade singen. Das ist von Land zu Land wirklich unterschiedlich. Die deutschen Texte sind unser Markenzeichen und wir leben in einer Zeit in der es etwas leichter wird. Wir sind schon daran interessiert, dass uns unsere Fans international verstehen und wir werden in absehbarer Zeit auch englische Versionen von wichtigen Songs herausbringen. Wir wollen es uns nicht schwerer machen als es ist. Wir werden sicher nicht auf Englisch „umswitchen“, aber warum sollen wir außerhalb von Deutschland keine englische Version spielen. Es ist auch irgendwie der Gedanke, dass die Leute endlich einmal reinhören und verstehen können. Das Umschreiben ist zwar etwas Arbeit, aber eine, die wir uns gerne machen.“ erklärte der Hauptmann.

Als letzte Frage stellte ich eine meiner klassischen Abschlussfragen: „Hast du im Rahmen dieses Interviews eine direkte Message an die Leute da draußen?

„Ja! Die Botschaft von Feuerschwanz ist, dass wir in einer herausfordernden Zeit leben. Lasst uns einander nicht aus den Augen verlieren, lasst uns immer wieder in Verbindung treten miteinander. Desto öfter wir gemeinsam hohe Energie Erlebnisse haben, desto stärker können wir vielleicht durch Zeiten gehen, in denen uns die Energie abgedreht wird oder wo wir vielleicht in einer Krise etwas allein da stehen. Wir werden auf jeden Fall weiterhin da sein für euch und mit euch durchs Feuer gehen. Ich fürchte, es wird jeder irgendwann einmal gezwungen sein durchs Feuer zu gehen, daher geht doch gleich lieber mit Feuerschwanz durch, dann habt ihr es hinter euch!“ meinte der Hauptmann.

Mit diesen schönen Schlussworten beendeten wir unser Interview und wünschten uns noch einen schönen Abend. Ich möchte mich noch einmal ausdrücklich beim Hauptmann für die entspannte Audienz bedanken und euch da draußen „Fegefeuer“ ans Herz legen, denn es wärmt gewaltig! Meine Rezension dazu könnt ihr –> hier finden.

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