Wenn Trommeln zu Kunst werden

Christian Habeck

Bremen, 10.11.2023 (Christian Habeck) – Wenn die Bühne in einem grellen Neonlicht und das Schlagzeug in leuchtendem Grün erstrahlt, dann ist klar, dass die greenbeats das Ruder übernommen haben. So geschehen auch am gestrigen Abend im Bremer Metropol Theater. Klar, dass ich mir diesen mitreißenden Auftritt nicht entgehen lassen konnte und wollte, um diesen einzigartigen Stil und der innovativen Herangehensweise dieses Percussion-Ensembles aus Osnabrück zu erleben. Obwohl die greenbeats auch große gefüllte Hallen gewohnt sind, war das Metropol gestern Abend nicht ausverkauft. Im großen Saal gab es zwar nur ganz wenige leere Plätze, aber die oberen Ränge blieben leer.

Schade eigentlich, denn die greenbeats sind keine gewöhnliche Schlagzeuggruppe – sie sind ein Phänomen. Mit ihrem Markenzeichen, den neongrünen Drums, betreten sie die Bühne und lassen das Publikum auf eine klangliche und visuelle Reise durch ihre einzigartige Welt eintauchen. Ihr Auftritt ist nicht nur ein musikalisches Erlebnis, sondern eine perfekt choreografierte Show, die Effekte, Lichtspiele und Pyrotechnik geschickt mit beeindruckenden Drum-Performances verbindet.

Timm Pieper, Gründer, Kopf und Bauch der greenbeats, ist weit mehr als nur ein herausragender Musiker. Er verkörpert die Seele der Band und lenkt nicht nur die musikalischen Geschicke, sondern prägt auch die kreative Vision der Gruppe. Als „Chef-Dozent“ nimmt Timm eine Schlüsselrolle ein.

Timm’s musikalische Expertise wurde am Drummer’s Institute in Düsseldorf geschärft, wo er von renommierten Persönlichkeiten wie Wolfgang Haffner, Chester Thompson (Genesis), Andy Gillmann und Douglas Sides unterrichtet wurde. Seine Ausbildung und sein Talent ermöglichen es ihm, nicht nur als Musiker, sondern auch als Dozent und Arrangeur für Percussion Ensembles in ganz Europa tätig zu sein. Seine Leitung von drei norddeutschen Percussion-Ensembles, darunter das greenbeats Percussion Ensemble, zeugt von seiner beeindruckenden musikalischen Führung.

Timm Pieper ist zweifellos das Herzstück der greenbeats, und seine beeindruckende musikalische Reise spiegelt sich nicht nur in seiner eigenen Karriere, sondern auch im Erfolg und der Innovation des gesamten Ensembles wider.

Ein herausragendes Merkmal des aktuellen Programms sind die von den Trommler*innen gestalteten einzigartigen Instrumente und Installationen. Die Weltberühmten Drum-Oktagons, die bei Youtube bereits 17 Millionen Mal aufgerufen wurden, sind ein unverzichtbarer Bestandteil ihrer Performance. Die Erfindung der Drum-Oktagons, einer Anordnung von acht Trommeln in Form eines Achtecks, hat der Band weltweite Anerkennung eingebracht.

Ebenso begeistern die einzigartigen, funkensprühenden Trommeln das Publikum und setzen einen weiteren visuellen Akzent in ihrer ohnehin beeindruckenden Show.

Und so setzen die greenbeats mit ihrem neuen Programm „live in concert ‘23“ erneut Maßstäbe in der Welt der Drumshows. Als selbsternannte spektakulärste Drumshow Europas überzeugen sie mit einer perfekten Mischung aus mitreißenden Drum-Performances, atemberaubenden Showeffekten, skurrilen Tanzeinlagen und einem non-stop-Unterhaltungserlebnis.

© Nordevents

Die innovative Herangehensweise der Band spiegelt sich nicht nur in ihrer musikalischen Kreativität wider, sondern auch in ihrer Fähigkeit, das Publikum durch visuelle und akustische Elemente gleichermaßen zu fesseln.


Das Erfolgsrezept der greenbeats liegt darin, die Grenzen zwischen Musik, Kunst und Entertainment zu sprengen. Ihr beeindruckendes Können an den Drums wird durch spektakuläre Lichteffekte und choreografierte Tanzeinlagen ergänzt, was zu einem wahrhaftig einzigartigen Gesamterlebnis führt. Die Zuschauer durften sich gestern auf Percussion-Entertainment deluxe freuen, das weit über das hinausgeht, was man von einer herkömmlichen Drumshow erwarten würde.


Die Performance im Metropol Theater war ein atemberaubendes Spektakel. Die rhythmische Präzision und die Energie, die von der Bühne ausgingen, waren geradezu ansteckend. Die Band bewegte sich mühelos durch verschiedene Stimmungen und Genres, von kraftvollen, energiegeladenen Beats bis hin zu subtilen, melodischen Klängen.


Besonders beeindruckend war die Integration ihres neuen Programms „Orchestral Explosion“ mit einem 40-köpfigen Symphonieorchester. Dieses war (leider) beim gestrigen Auftritt nicht dabei, aber die musikalische Untermalung einzelner Stücke vom Band ließ erahnen, wie wahnsinnig toll diese Kombo wohl erst Live vorgetragen harmonieren würde. Die Kombination aus Percussion und klassischer Musik erzeugte eine explosive Klanglandschaft, die das Publikum in Staunen versetzte.


In einer Zeit, in der Live-Musik leider erst so ganz allmählich eine ersehnte Rückkehr erlebt, bewiesen die greenbeats, dass Percussion nicht nur gehört, sondern auch gesehen und gefühlt werden sollte. Ihr Konzert war mehr als nur eine Darbietung von Talent – es war ein Erlebnis, das die Sinne anregte und die Magie der Musik in all ihrer Vielfalt zeigte.


Die greenbeats haben erneut bewiesen, dass sie nicht nur Trommeln spielen, sondern regelrecht mit ihnen verschmelzen und dabei eine unvergessliche Performance schaffen. Bei jedem vorgetragenen Stück war die Begeisterung eines jeden einzelnen Mitgliedes des Ensembles anzusehen. Hier war Nichts gespielt – hier wirkte pure Leidenschaft und Hingabe. Meine Worte und selbst meine Fotos können ganz entfernt eine Vorstellung von dem geben, was ein Auftritt der greenbeats auszeichnet.


Laut eigener Aussage wird das Ensemble 2025 erneut nach Bremen kommen. Bleibt für mich nur noch eine Frage zum Schluss: Wann und Wo startet der Vorverkauf?

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