Hamburg – Am 14. Januar 2025 war das Hamburger Gruenspan einmal mehr der Ort, an dem Fans aus ganz Deutschland und darüber hinaus ein einzigartiges Erlebnis mit einer der aufregendsten Rockbands der Gegenwart genießen durften: Tremonti. Das Konzert markierte nicht nur eine weitere Etappe in der unaufhaltsamen Karriere von Mark Tremonti und seiner Band, sondern auch einen bemerkenswerten Abend für alle, die die Vielfalt und die musikalische Weiterentwicklung des Gitarristen, Sängers und Songwriters schätzen.
Mark Tremonti ist längst mehr als nur der Gitarrist von Creed und Alter Bridge. Mit seiner Soloband hat er sich als eigenständige Kraft etabliert. Nachdem die Band 2021 ihr gefeiertes Album „Marching In Time“ veröffentlicht hatte, war die Erwartungshaltung für das neue Werk „The End Will Show Us How“ hoch. Fans und Kritiker freuten sich gleichermaßen auf neue Klänge, die die bisherige Karriere des Quartetts noch weiter ausbauen sollten. Und das Warten sollte sich lohnen.
© Nordevents – Tremonti
Das Gruenspan war sehr gut gefüllt, als Tremonti und seine Bandkollegen – Gitarrist Eric Friedman, Drummer Ryan Bennett und Bassist Tanner Keegan – die Bühne betraten. Mit einem kraftvollen Einstieg in den Abend „All The Wicked Things“ legte die Band gleich zu Beginn die Messlatte hoch. Es war sofort klar, dass hier keine halben Sachen gemacht werden: Präzision, Energie und eine meisterhafte Beherrschung des Handwerks.
Neue Songs, alte Favoriten
Die Setliste des Abends war eine ausgewogene Mischung aus altbewährten Klassikern und neuen Songs, die die Fans bereits gespannt erwarteten. Auch wenn der Titeltrack des neuen Albums „The End Will Show Us How“ überraschenderweise nicht gespielt wurde, war die Auswahl der neuen Songs mehr als gelungen. Insgesamt fanden sich sechs Titel des aktuellen Longplayers in der Setliste, darunter „Cauterize„, „You Waste Your Time“ und „Tomorrow We Will Fail„. Die neuen Stücke fügten sich nahtlos in das gewohnt kraftvolle Set ein und sorgten für ordentliche Headbanger-Momente.
Besonders erwähnenswert ist die Entscheidung, den Song „Leave It Alone“ vom Debütalbum „All I Was“ zu spielen. Ein wahrer Fan-Liebling, der auch in Hamburg mit lautstarken Beifallsstürmen bedacht wurde. Dieser Song, der mit seiner emotionalen Tiefe und seiner dynamischen Struktur beeindruckt, zeigte einmal mehr, wie sich Tremonti als Songwriter über die Jahre weiterentwickelt hat.
Was die Performance angeht, lässt sich über Tremonti und seine Band an diesem Abend wirklich nichts Negatives sagen. Mark Tremonti, der als einer der besten Gitarristen seiner Generation gilt, lieferte einmal mehr ein Meisterwerk ab. Doch auch Eric Friedman brillierte an der zweiten Gitarre und brachte die Melodien und Soli perfekt zur Geltung. Ryan Bennett und Tanner Keegan sorgten für den stabilen Rhythmus, der die Songs der Band mit der nötigen Präzision untermauerte.
Doch während die Band alles gab und die Songs mit voller Leidenschaft und unglaublichem Können darbot, fiel die Reaktion des Publikums an diesem Abend etwas zurückhaltend aus. Zwar gab es immer wieder Ausbrüche von Begeisterung, besonders bei den Klassikern, doch insgesamt schien die Hamburger Crowd eher ruhig und zurückhaltend (Dienstagabend!?), als dass sie das Feuer der Band mit der gleichen Energie zurückgab. Das änderte sich jedoch, als „Wish You Well“ als letzter Song des Abends erklang – da war dann der ganze Raum elektrisiert.
Fazit: Tremonti hat einmal mehr bewiesen, dass sie zu den stärksten Rockbands der Gegenwart gehören. Der Auftritt im Hamburger Grünspan war von technischer Brillanz und musikalischer Leidenschaft geprägt. Mark Tremonti und seine Band haben gezeigt, dass sie nicht nur auf der Bühne, sondern auch als Komponisten und Musiker zu den Besten gehören. Die Mischung aus neuen und alten Songs, gepaart mit einer energetischen und präzisen Performance, sorgte für einen Abend, der den Fans noch lange in Erinnerung bleiben wird. Es bleibt nur zu hoffen, dass das nächste Konzert der Band auch die Hamburger Zuschauer noch mehr mitreißt – schließlich haben Tremonti an diesem Abend alles gegeben.