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Interview mit den Burning Witches
Von Gregor Eder
Die Burning Witches haben sich nach „Hexenhammer“ und „Dance with the Devil“ mit dem neuen Album „The Witch of the North“ zurückgemeldet und da die Truppe auch partiell für Interviews zur Verfügung stand, setzte ich mich mit Larissa, Romana und Jeanine auf ein kleines Pläuschchen zusammen.
Durch Zufall hatte ich die ganze Saitensektion zum Interview bekommen, da Larissa auch Zeit hatte, jedoch waren mir die Damen nur per Audio zugeschaltet und so bitte ich um Entschuldigung, wenn ich hier im Interview nicht exakt schreibe, wer was gesagt hat, sondern die Drei einfach direkt als „die Hexen“ sprechen lasse.
Zum Einstieg stellte ich eine recht simple Frage: „Wie sah es denn bei euch während der Produktion und dem Recording in der Pandemie-Zeit aus?“
Die Antwort kam prompt: „Ja es war eigentlich viel los, trotz fehlender Konzerte und dem Corona-Thema. Wir haben zuerst einmal das Album aufgenommen, dann das Video zu „The Witch of the North“ und am Freitag haben wir ja den Live-Stream. Ja, es ging also ganz schön ab bei uns. Bezüglich der Pandemie hatten wir Glück, denn da ist wirklich nichts passiert. Das Einzige was klarerweise nicht ging war Live-Konzerte zu spielen, aber das konnten ja alle Anderen auch nicht. Im Großen und Ganzen konnten wir die Zeit gut nutzen.“
Da das Streaming-Event erwähnt wurde lautete meine nächste Frage: „Wie war das eigentlich so bei euch hinsichtlich Streaming? Wie läuft es mit den Vorbereitungen für das Event bzw. musstet ihr euch da etwas in die Technik einlernen?“
„Also das Streaming findet ja erst statt und daher haben wir noch nicht viel Erfahrung damit. Hinsichtlich der Organisation ist es ja ein Streaming-Tag an dem mehrere Bands spielen und somit hat das Technische der Organisator selbst übernommen. Abgesehen davon hat ja unser lieber Schmier (unser Interview mit --> Schmier) schon mit Destruction einen Live-Stream gemacht und uns da unter die Arme greifen können, was die Organisation angeht. Der hat uns hier sehr gut beraten.“ meinten die Hexen.
Da ich immer wieder daran interessiert bin wie Bands ihre Songs konzipieren bzw. schreiben stellte ich folgende Frage: „Wie sieht denn eigentlich das Songwriting bei euch aus?“
„Also das läuft bei uns seit Anbeginn der Band eigentlich immer gleich ab. Romana ist in diesem Fall die Hauptsongwriterin und sie hat immer ganz viele coole Ideen, wenn es um Gitarrenriffs geht. Mit diesen Ideen geht sie dann in den Bandraum und dort spielen dann Lala und Jeanine dazu. Wenn der Song dann einigermaßen steht wird er an Laura weitergeleitet. Sie ist ja die einzige die nicht hier in der Schweiz sondern in Holland wohnt und von dort schickt sie uns dann die Texte und Vocal-Melodien zurück. So läuft das Ganze ab.“ erklärten die Hexen.
Nachdem geklärt war wie die Songs zustande kommen dachte ich mir, wenn ich schon die ganze Saiten-Sektion vor mir habe, wäre folgende Frage nur logisch: „Wie sieht es bei euch eigentlich hinsichtlich Equipment aus? Seit ihr noch „Röhren-Menschen“ oder arbeitet ihr schon digital?“
Die Antwort kam wie aus der Kanone geschossen: „Neee! Keine Kemper! Wir sind noch schön Old-School, weißt du. Es muss schon noch so richtig hart klingen. Bisher sind wir sehr zufrieden mit unseren Peavy-Amps. Wir hatten auch schon ein Angebot von Orange bekommen, aber es kommt bisher nichts an den Peavy heran. Der Bass läuft jetzt über Orange, aber der Rest, also die Gitarren sind und bleiben bei Peavy-Amps.“
Peavy ist eben Peavy und Orange ist auch definitiv nicht zu verachten! „Wie sieht es denn jetzt eigentlich mit einer Tour oder generell Konzerten aus. Momentan sind die Regelungen ja noch etwas härter. Was habt ihr für die Zukunft geplant?“ lautete meine nächste Frage.
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„Ja, wir sind momentan am Abwarten, denn einige Dinge die für nächstes Monat geplant gewesen wären sind schon ins nächste Jahr verschoben worden. Wir haben eventuell im September eine Tour und auch im August haben wir noch einige Konzerte geplant. Im Grunde können wir noch nichts sagen, wir müssen einfach einmal abwarten. Deswegen freuen wir uns auf die Veröffentlichung des Albums. Mit dem Release hatten wir ja auch einiges an Stress, wenn man die Promotion und weiteres bedenkt. Ich glaube, wenn wir jetzt dazu auch noch Konzerte gehabt hätten wäre es etwas zu viel geworden. Wir sind einfach gespannt wie es bei den Fans ankommt.“ meinten die Hexen dazu.
Fotocredit: Nuclear Blast
Da All-Female-Metalbands schon noch als Seltenheit in der Branche bezeichnet werden können und es ja auch schon des Öfteren zu Vorfällen kam, bei welchen Damen im Metal eher belächelt wurden, stellte ich folgende eher kritische Frage: „Wie sieht es eigentlich mit eurer Erfahrung als Frauen in der Metal-Branche aus? Es ist ja doch eher eine Männer-Domäne und man konnte ja auch schon oft hören, dass es Frauen in der Szene nicht unbedingt einfach haben. Wie seht ihr das Ganze?“
„Also als die Band gegründet wurde wurden wir nicht so richtig ernst genommen, aber mittlerweile funktioniert es schon ganz gut. Wir haben ja auch mit dem Mann von Romana und Schmier zwei starke Männer, die hinter uns stehen und wir können uns schon ganz gut durchsetzten. So wirklich etwas passiert ist noch nie und sollte es dazu kommen wissen wir uns schon zu wehren. Wir bekommen schon immer wieder mit, dass wenn wir in den Backstagebereich einlaufen uns einige Männer-Bands etwas komisch anschauen, aber nachdem wir dann gespielt haben lockert sich das Ganze sehr schnell. Es gibt einfach kein Vertrauen, was sehr schade ist, aber wir haben unseren Spaß und damit wird das alles eigentlich gut gemacht. Wir stehen dazu was wir machen. Es ist schon zeitweise schlimm zu hören was zeitweise abgeht und das Frauen anders behandelt werden. Was uns schon öfters passiert ist ist, dass wir als etwas hochnäsig eingeschätzt wurden und als die Personen dann mit uns gesprochen haben wurde ihnen klar, dass wir auf dem Boden geblieben sind. Das ist zwar schade, dass wir hier und da so eingeschätzt werden, doch das löst sich eben spätestens nachdem die Personen uns kennenlernen. Danach wissen sie wie verrückt wir eigentlich sind.“ meinten die Hexen dazu.
Es tat wirklich gut zu hören, dass die Hexen schon wissen wie sie sich in der Szene behaupten und ich war sehr dankbar für die konkrete Antwort, da in meinen Augen dieses Thema oft zu kurz kommt.
Die Hexen und ich plauderten noch etwas darüber wie sehr wir die Bühne schon vermissen und auf was wir uns schon wieder freuen, bis unsere Interviewzeit vorüber war.
Somit bleibt mir abschließend nur noch ein großes Dankeschön an Larissa, Romana und Jeanine für das coole Interview auszusprechen und euch die neue Scheibe „The Witch of the North“ (unsere --> Rezension) zu empfehlen. Hoffentlich erwische ich die Hexen baldigst in meiner Nähe ! |