Hamburg, 12.03.2024 – Die experimentierfreudigen Metal-Ikonen Meshuggah sind gemeinsam mit The Halo Effect und Mantar auf Europatour! Seit ihrer Gründung haben sie neun Studioalben veröffentlicht und wurden für mehrere Auszeichnungen nominiert, darunter den Grammy Award für das beste Metal-Performance-Album. Die Shows in Deutschland sind beinahe komplett ausverkauft – so auch am Dienstagabend, als die schwedische Metalband in der Großen Freiheit 36 spielte.
© Nordevents – Mantar
Die Große Freiheit 36 ist der älteste Club Hamburgs, auf dessen Bühne bereits die Beatles, Robbie Williams und Kylie Minogue spielten. Doch an jenem Abend sollte es etwas härter werden, als Mantar um 19 Uhr den Abend eröffnete. Im Nebelschleier und unter Stroboskoplicht betraten Sänger und Gitarrist Hanno Klänhardt und Schlagzeuger Erinç Sakarya oberkörperfrei die Bühne – so viel ließ sich zumindest noch unter den spärlichen Lichtverhältnissen erkennen. Für weitere Bandmitglieder wäre auf der Bühne zu dem Zeitpunkt auch kein Platz gewesen. Die Band machte keine halben Sachen und schmetterte dem Publikum ab der ersten Sekunde ihre Songs gnadenlos entgegen. Der Sound ließ anfangs noch ein wenig zu wünschen übrig, sodass zumindest in den ersten Reihen von Hannos Geschrei nicht viel ankam. Trotz allem heizte das Duo den Metalfans ordentlich ein.
© Nordevents – The Halo Effect
Die Bühne wurde nun für The Halo Effect freigeräumt. Die Formation entstand im Jahr 2019 aus aktuellen und ehemaligen Mitgliedern der Metalbands In Flames und Dark Tranquillity. Mit dem Titeltrack ihres Debütalbums “Days Of The Lost” ging es auch schon los. Die fünf Schweden gaben Gas, als gäbe es kein Morgen. So dauerte es nicht lange, bis der Funke auf das Publikum übersprang. Die Musiker interagierten miteinander, als wären sie seit Jahrzehnten gemeinsam unterwegs und Sänger Michael Stanne konnte man zu jedem Zeitpunkt ansehen, welche Freude er bei dem Auftritt hatte. Diese Musiker leben für ihre Kunst – und ihre Fans lieben sie.
© Nordevents – Meshuggah
Kollektives Headbanging
Die Umbaupause wurde von vielen nochmal für einen kurzen Besuch an der Bierzapfstelle genutzt, denn mittlerweile entwickelte sich die Große Freiheit zur Sauna. Bevor Meshuggah überhaupt auf der Bühne waren, war im Publikum kein Halten mehr und zusammen wurde lautstark nach der Band gerufen. Auch die ersten Getränke flogen durch die Luft – nichts im Vergleich zu dem, was noch kommen sollte. Inmitten von dröhnenden Bässen und schreienden Gitarrenklängen betraten die Schweden von Meshuggah die Bühne, während sie von hinten von einem Blitzlichtgewitter erleuchtet wurden.
Der intensive Experimental-Metal, welcher Elemente von Thrash-, Black und Progressive-Metal aufweist, rief schon nach dem Intro hinter der Absperrung die ersten Moshpits hervor. Die düstere Atmosphäre im Raum, gepaart mit den anspruchsvollen und komplexen Melodien erzeugten eine hypnotische Atmosphäre.
Frontmann Jens Kidman und seine Mitmusiker schlugen sich ohne Unterbrechung durch das Set. Mit fast vier Jahrzehnten Erfahrung schienen sie genau zu wissen, wie sie ihr Publikum im Schwitzen halten konnten. Denn dieses war gnadenlos am Pogen und Headbangen. Offenbar waren am Ende sowohl Fans als auch Musiker noch gut in Form für ein paar Zugaben. Diese umfassten „Bleed“ und „Demiurge„, die nochmal die letzten Reserven des Publikums herausforderten. Glücklich und wahrscheinlich auch etwas erschöpft traten die Zuschauer nach diesem glühenden Konzertabend den Heimweg an.