Cuxhaven, 07.02.2024 – Wir hatten bereits mehrfach über YAMATO – The Drummers of Japan berichtet. Nun war eine ähnliche Show eines anderen Veranstalters zu Gast in der Cuxhavener Kugelbakehalle. Fulminante Trommeln, Athletik und auch zarte Töne bietet auch die Show Kokubo – The drums of Japan, die derzeit auf großer Europa Tour ist. Das 14-köpfige Ensemble aus Osaka um Shakuhachi-Meister Chiaki Toyama bietet Atemberaubendes für Augen und Ohren. Kokubu ist laut Presse-Info eine „Magische Japan-Reise zwischen artistischem Trommelsturm und zarten Bambusflötentönen“.
Die Wortschöpfung der Taiko-Formation besteht aus den japanischen Begriffen KO für die japanische Trommel, Ku mit der Doppelbedeutung Tonleiter oder Schreien und Bu für traditionellen Tanz. Die einzigartige Kombination aus Synchronizität, optischem Auftreten und unvergleichlichem Taktgefühl ist Grundlage für diese Art von Shows. Drummer bearbeiten ihre traditionellen, japanischen Trommeln mit einer Präzision die einem Schweizer Uhrwerk gleichkommt.
Dem entgegen stehen liebliche Klänge der Bambuslängsflöte namens Shakuhachi, bis wieder das energetische Donnern der Röhrentrommeln, genannt Taikos, einsetzt. Für die perfekte Balance dieser beiden Welten sorgt Shakuhachi-Meister Chiaki Toyama, der das Ensemble stets im Einklang hält.
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In wechselnden Gruppierungen bringt das 1998 gegründete Ensemble Kokubu aus Osaka um Shakuhachi-Meister Chiaki Toyama rund um den Erdball eine einzigartige Performance. Geboten wird hier nicht nur musikalisches Können auf höchstem Level, sondern auch eine optische Augenweide. So sind die Musiker allesamt in schwarze Kimonos mit weißen Stirnbändern gehüllt, was in Verbindung mit den nahezu perfekt synchronen Bewegungsabläufen ein atemberaubendes Bühnenbild abgibt.
Die Show ist in 11 Musikstücke unterteilt, zuvor gibt es aus dem Off eine kurze Einführung mit Infos zu der alter Tradition vom jedem Stück und erklärt die Bedeutung der jeweiligen Lieder. So steht im zweiten Stück „Haru no maboroshi“ ein 13-saitiges Zupfinstrument, die Koto im Mittelpunkt, vergleichbar vielleicht mit der alpenländischen Zither. In anderen Stücken sind die dreisaitigen Tsugaru-Shamisen mit dabei. Bisweilen kommen sogar mehrere imposante Röhrentrommel zum Einsatz, deren Bespannung ein Athlet mit zwei massiven, unterarmdicken Stöcken bearbeitet oder die kleinen Shime-Daikos Trommeln.
Die Akteure praktizieren „die hohe Kunst des Taiko-Spiels“
eben der authentischen und hypnotisch – faszinierenden Energie dieser spektakulären Show verfolgt KOKUBU noch einen weiteren Ansatz: die tiefgreifende Spiritualität Japans wird mit jedem Ton erlebbar gemacht.
Noch eine Anmerkung: In 14 Jahren Bereichterstattung über Events haben wir es noch nicht erlebt, dass uns wie an diesem Abend ein älterer Garderobenmitarbeiter bis zum Sitzplatz hinterherläuft um uns mitzuteilen, dass es Pflicht sei, die Jacke auszuziehen und dieser dann während der schon begonnenen Show so lange hinter unserem Sitz stand, bis wir ihm die Jacken übergaben und unseren Pflichtobolus zahlten. Das grundgesetzliche Recht auf die freie Entfaltung unserer Persönlichkeit, also ob wir mit oder ohne Jacke die Show anschauen wollen, gibt es in der Kugelbakehalle offensichtlich nicht.