Bremen, 22.02.2023 – HOLIDAY ON ICE, die größte Eisshow der Welt, feiert in dieser Saison 80-jähriges Jubiläum. Seit eine kleine Gruppe Eisläufer im Winter 1943 im US-Bundesstaat Ohio die erste Eis-Show auf einer Hotelbühne vorführte, hat sich viel getan. Immerhin sind es bislang mehr als 60.000 Shows auf 5 Kontinenten mit über 330 Millionen Besuchern geworden. NO LIMITS heißt die neue Show und machte uns neugierig auf die Premiere in der ÖVB Arena Bremen. Die Chartstürmerin Vanessa Mai sowie die Bronzemedaillengewinner der Eiskunstlauf-EM 2023, Annika Hocke und Robert Kunkel waren für ausgewählte Shows angekündigt. Leider fallen die Shows in der Bremer ÖVB Arena nicht darunter. Angekündigt wurde, dass es zum 80. Jubiläum eine Show der Superlative werden soll, wir waren gespannt.
© Nordevents – Holiday on Ice
Pünktlich um 19 Uhr startet die Show von „Holiday on Ice“ mit einem Countdown. Eine nüchterne Computerstimme sprach zum Publikum: „Bitte entfernen oder justieren Sie ihr Headset nicht, während wir ihre personalisierten Lebensersatzszenarien kalibrieren.“ Der Zuschauer befanden sich somit mitten in einer kühl anmutenden Virtual Reality Show. Eisläufer in Uniformen suchten einen Gamer blendeten mit ihren Taschenlampen das Publikum bei ihrer Suche.
Die anderthalbstündige Produktion erzählt sie Geschichte von Flynn und Sadie, die einander begegnen und dann durch verschiedene Computer-Level tanzen. Eine Geschichte über das Überwinden von Grenzen, das Finden von Liebe und die Macht der menschlichen Verbindung.
So entführt uns das erste „Tanzlevel“ in die 70er Jahre, wo die Darsteller auf dem Eis tänzerisch gegeneinander antanzen müssen. Dann ein Flipper-Level zu The Whos „Pinball Wizzard“ und dann ging es in den Wilder Westen. Natürlich ohne Indianer, so kommt das Thema Kulturanmaßung erst gar nicht auf.
Unterschiedlichste Welten werden durchgetanzt
Warme Strandidylle, auf Surfboards glitten Männer auf dem Bauch liegend über die Eisfläche und dann eine kalte Eiswelt. Digital wurde es im Level „Pacman“ in dem übergroße Smileys die bekannten Geister des Spieleklassikers auf Schlittschuhen zu fangen versuchten. Je nach Level wechselt das Farbenspiel, die populären Songs und mit ihnen die Atmosphäre. Im Arcarde-Level geht es in die Zeit der alten Römer. Gladiatorenkämpfe auf dem Eis und sogar Wagenrennen werden gezeigt. Bei einem Schach-Game werden die Figuren lebendig und die Eisfläche wird als Schachbrettmuster ausgeleuchtet. Entsprechende Eiskunstläufer gehen theatralisch zu Boden, wenn sie geschlagen werden. Mittendrin immer wieder eine Prise Liebe, wenn die Stars der Revue, die beiden Solo-Tanzpaare, beeindruckende Pirouetten und Hebefiguren präsentieren.
Die Tänzerinnen und Tänzer auf dem Eis zeigten akrobatische Hebefiguren, Sprünge, flogen an Tüchern und Seilen über dem Eis. Mit Kanonen schossen Darsteller T-Shirts in das Publikum und verlassen die Eisfläche, oder eine Darstellerin spendierte Zuckerwatte und sah selbst fast aus wie eine Süßigkeit.
Als die Spieler des Videogames am Ende der Show das Goldlevel erreicht hatten, gab es goldig glänzende Kostüme und ein kleines Feuerwerk sorgten hier für den perfekten Glamour.
Glame over. Das Fazit.
In diesem Jahr – zum 80. Jubiläum – sollte es eine Show der Superlative werden. Die mehr als 300 Kostüme und passenden Schmuckteile für die Jubiläumsshow kreierte der Designer Michael Sharp. Der Brite arbeitete bereits für Jennifer Lopez, Katy Perry, One Direction oder Coldplay.
Nach Angaben des Veranstalters ist es die technisch aufwendigste Show, die wir bislang produziert wurde. Durch viele kleine mit LEDs ummantelte Kugeln, die an Kabeln über dem Eis hingen und einzeln steuerbar waren, entstand ein Lichtdesign, das 3D-Effekte erzeugte, ähnlich wie eine Dronenshow. Aber auch Projektoren, die 3D-Hologramme erzeugten oder drehbare LED-Wände kommen in neuen Shows zum Einsatz und erzeugte mehrdimensional.
Klassische Eiskunst traf auf eine moderne Inszenierung, während herausragende Lichteffekte und Bühnendesigns das Publikum in eine Welt voller Glanz und Glamour entführten. Mit virtueller Wucht bricht die Revue zu neuen Dimensionen auf, als sei sie eine immersive Ausstellung. Schöne Musik zu jedem Level rundete die Show ab. Älteren Zuschauern mag es zu laut und modern gewesen sein, uns hat es sehr gefallen und können die Show nur empfehlen. Sie ist noch bis zum 25.02.2024 in Bremen zu sehen.