THE DEAD DAISIES: „Radiance“
Es gibt neues aus dem Hause The Dead Daises! Ich weiß, dass ich zwar etwas spät dran bin, doch es wird endlich Zeit mit euch über die neue Scheibe der „Supergroup“ zu sprechen. David Lowy (Mink/Red Phoenix), Glenn Hughes (Deep Purple/Black Country Communion), Doug Aldrich (Whitesnake/Dio) und Brian Tichy (Foreigner/Ozzy Osbourne) habe sich zusammengetan und am 16.09.2022 die neueste Scheibe „Radiance“ veröffentlicht. Bei diesem Aufgebot an bekannten und preisgekrönten Musikern kann man davon ausgehen, dass das was geliefert wird auch wirklich erste Sahne ist. Dachte ich zumindest.
Begonnen wird das neue Werk mit dem Song „Face Your Fear“, welchen man als klassischen Hard Rock Song bezeichnen kann. Kräftige Gitarren, nicht zu heftige Drums, solider Bass und bluesige Vocals. An sich ein wirklich gelungener Einstieg. „Hypnotize Yourself“ verringert dann gefühlt das Tempo und liefert eine Hook die allzu bekannt wirkt, da der Gitarrensound etwas an „American Woman“ von The Guess Who erinnert. Mit „Shine On“ geht es dann sozusagen wieder wilder zu, denn hier wird tempotechnisch etwas aufs Gaspedal getreten.
Richtig „fett“ wird es dann, wenn der Titeltrack „Radiance“ hervorbricht und mit pumpenden Rhythmisierungen durch den Gehörgang arbeitet. Gesanglich sind die bisher erwähnten Songs nicht unbedingt außergewöhnlich, aber schlussendlich sehr solide. Mit „Born To Fly“ geht es dann wieder mehr in die Richtung von „Hypnotize Yourself“. „Kiss The Sun“ stellt mit seinem Intro einen kleinen Ausreißer dar, doch schlussendlich bekommt man nichts, was man nicht auch schon bei Bon Jovi gehört hätte auf die Ohren. Auf Platz 7 findet man „Courageous“ und hier regiert der Groove. In „Cascade“ geht es dezent in Richtung frühe Black Sabbath, wenn auch der Classic Rock im Vordergrund steht. Mit „Not Human“ wird nochmal etwas abgerockt, bis die Ballade „Roll On“ das Album beendet. Es hätte mich ja auch gewundert, wenn sich auf diesem Album keine einzige Rock-Ballade finden hätte lassen, da es ja schließlich zum guten Ton dieses Genres gehört, zumindest einen Track dieser Art zu verbauen.
Fazit: Ich hatte kurz angedeutet, dass meine Meinung vor dem Hören der Scheibe etwas anders war als danach. Die Songs sind wirklich gelungene Rock-Track die auf klassische Art und Weise abrocken. Das ist dann aber auch schon alles. Jedes Lied wirkt irgendwie bekannt, auch wenn man weiß, dass es sich um nigel-nagel neues Material handelt. Die Mitglieder der Dead Daisies harmonieren sehr gut und liefern auch brauchbar ab, doch schlussendlich handelt es sich um simpel gut produzierten Hard-Rock wie man ihn gewohnt ist. Von solchen Größen hätte ich mir etwas mehr erwartet. Wie auch immer, dass Album hat jedenfalls 7 von 10 Punkten verdient. Vielleicht wird es bei der nächsten Release etwas experimenteller.
--> Musikvideo: THE DAISIES - Radiance
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