VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

EPICA: "Ωmega”

Kommen wir zu einem Review, bei welchem ich wirklich aufpassen muss nicht zu ausschweifend zu werden, da das von der Band gewählte Meta-Thema mich wirklich in seinen Bann gezogen hat. Die Rede ist von der niederländischen Symphonic Metal Band Epica, welche am 26.02.2021 ihr nun 8.  Studioalbum namens “Ωmega” veröffentlichen.  Die Band, bestehend aus Simone Simons (Vocals), Mark Jansen (Guitar/Growls), Isaac Delahaye (Guitar), Coen Janssen (Synth-Klavier), Ariën Van Weesenbeek (Drums) und Rob Van Der Loo (Bass), hat uns mit “Omega” satte 70 Minuten an frischer Musik geliefert und ich werde nun versuchen, meine Meinung dazu zusammenzufassen. Vorab sei darauf hingewiesen, dass ich mich vor diesem Review mit dem Bandgründer Mark via Skype unterhalten durfte und somit ein paar Hintergrundinformationen für dieses Review gewinnen konnte. Das Interview findet ihr --> hier. Aber nun direkt zum Album. 

Eröffnet wird logischer Weise mit "Alpha – Anteludium" und diesen Track kann man definitiv als episches Intro bezeichnen. Ein perfekter Anfang für ein Album, welches sich textlich mit Mythen bis zu den Sumerern zurückgehend beschäftigt. "Abyss of Time – Countdown to Singularity" legt darauf mit mächtigen Growls von Mark und der engelsgleichen Stimme von Simone los und liefert das unvergleichliche Epica-Feeling. Spätestens wenn im Refrain der Chor singt, bekommt man Gänsehaut. Mit "The Skeleton Key" und "Seal of Solomon" gibt es dann wie man sagt "kalt/warm", also einerseits deftige Metalpassagen gemischt mit absolut episch melodischen Abschnitten, was natürlich bei den beiden Stimmen von Mark und Simone ein Genuss ist.

In "Seal of Solomon" kommen auch orientalische Elemente ins Spiel, was hinsichtlich des Textes nicht verwunderlich ist. Die gute Mutter Erde, also "Gaia", wird auf Platz 4 besungen, wobei es etwas rauher als in den Tracks zuvor zugeht. Speziel die Solo-Passage mit anschließendem Growl-Gemetzle ist zum Hinknien. "Code of Life" bringt darauf die volle Ladung an Orient bis "Freedom – The Wolves Within" wie ein wilder Wolf über einen herfällt. "Homo homini lupus", oder nicht ? Wenn der freie Wolf dann mit einem fertig ist macht man sich auf eine 13 minütige Reise zum "Kingdom of Heaven prt 3 – The Antediluvian Universe".

Nach der mit Abstand längsten Nummer am Album folgt mit "Rivers" eine wunderschön ruhige Nummer in der Simone mit ihrer stimmliche Brillanz betörend gut abliefert. "Synergize" legt dann wieder etwas an Härte zu und "Twilight Reverie  - The Hypnagogic State" hält diese, wenn auch rhythmisch etwas verspielter, aufrecht. Am Ende steht natürlich "Omega – Sovereign of the Sun Spheres" und somit sind wir zum vorhin erwähnten Meta-Thema gekommen, nämlich der Omega-Point-Theorie.

Jene Theorie besagt, dass alles im Universum gen einem Punkt spiralisiert und eben dieser Gedankengang, sowie weitere historische Artefakte den Ursprung der Menscheit betreffend sind in diesem Album verarbeitet.

Fazit: Abgesehen davon, dass es sich musikalisch gesehen um ein wirklich gut komponiertes und weiters feinstens gemischtes Album handelt, ist das was mir besonders gefällt, dass sich die Band hier mit dem Individuum und dem Leben an sich, sowie der Geschichte der gesamten Menschheit auseinander gesetzt hat, wenn man die Texte betrachtet. Es ist ein wirklich interessanter Ansatzpunkt und schließlich auch noch musikalisch wirklich fein ausgearbeitet. Absolut keine Frage welche Bewertung dieses Album von mir bekommt : 10/10 !

 
Bewertung:

GENRE: Symphonic Metal

TRACKLIST:

1. Alpha – Anteludium
2. Abyss of Time – Countdown to Singularity
3. The Skeleton Key
4. Seal of Solomon
5. Gaia
6. Code of Life
7. Freedom – The Wolves Within 
8. Kingdom of Heaven prt. 3 – The Antediluvian Universe
9. Rivers 
10. Synergize – Manic Manifest
11. Twilight Reverie  - The Hypnagogic State
12. Omega – Sovereign of the Sun Spheres 

VÖ: 26.02.21
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

--> Musikvideo: EPICA - Rivers

  Rezension --> EPICA: „Design Your Universe Gold“ Edition