ILLUMISHADE : „Another Side Of You“

Gregor Eder

Vor 4 Jahren machte eine neue Band aus der Schweiz auf sich aufmerksam, deren Mitglieder nicht gerade unbekannt waren beziehungsweise sind. Fabienne Erni (Vocals) und Jonas Wolf (Guitar), welche man durch ihre Arbeit bei Eluveitie kennt, haben sich mit Yannick Urbanczik (Bass), Marc Friedrich (Drums) und Mirjam Skal (Synths) zusammengetan und Illumishade ins Leben gerufen. Das erste Album „Eclyptic: Wake of Shadows“ wurde von Fans des Melodic/Symphonic-Metals wohlwollend angenommen und nun ist es endlich soweit, dass es Nachschub gibt.

„Another Side Of You“ ist somit das zweite Album der Band, aber sozusagen auch ein Debütalbum, da es sich um die erste Veröffentlichung über Napalm Records handelt. Aber genug von den Background-Facts, direkt hin zur Musik. „Enter The Void“ heißt der Opener und hier wird man direkt von atmosphärischen Sound und einer Violine begrüßt, zu welcher sich anschließend ein Piano und weitere Streicher gesellen.

Der Opener lässt sich klar als Intro für das Album bezeichnen und eben jenes baut direkt massiv Spannung auf. Mit „Elegy“ wird dann direkt losgelegt und hier bekommt man einen Sound serviert, welcher dezent an Epica oder Within Temptation erinnert. Wer also geglaubt hat man bekommt nun einen Eluveitie-Verschnitt um die Ohren gehauen liegt falsch, wenn auch natürlich eine gewisse Ähnlichkeit besteht.

Bewertung: 8 von 10 Punkten

GENRE: Modern Melodic Metal
VÖ: 16.02.24
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Napalm Records
Vertrieb: Universal
Rezensent: Gregor

Enemy“ folgt und bringt dann noch etwas mehr Dampf als „Elegy„. Fabienne`s Stimme schwebt hier nur so durch die mächtige Saitensection, welche mit interessanten Rhythmisierungen aufwartet. Nach dem etwas djentigen Song bekommt man die volle Ladung an Melodic-Metal mit „In the Darkness“ um die Ohren gehauen, wobei man hier zweitweise sogar von Power-Metal sprechen kann. Die Härte hält dann aber nicht an, denn „Cloudreader“ schlägt direkt darauf eine Richtung ein, welche schon fast mit den langsameren Nummern von Chvrches vergleichbar ist.

Here we are“ bringt darauf wieder etwas härtere Riffs bis „Cyclone“ mit seinen Staccato-Passagen sogar an Meshuggah erinnert. „Fairytale“ schlägt wieder lieblicher Klänge an und auch das Instrumentalstück „The Horizon Awaits“ zeigt sich eher entspannt. Generell lässt sich das Album als Wechselspiel zwischen stark emotionalen Kompositionen und eher harten Metal-Songs mit Djent-Einschlag beschreiben. So kann man sagen, dass die Scheibe abwechslungsreich abliefert und am Ende sogar mit einem deutschsprachigen Song, inklusive Kooperation mit Coen Janssen (Epica uvm.), abschließt.

Fazit:

Nachdem ich von der Bandgründung erfahren hatte, wunderte es mich nicht mehr, dass es um Eluveitie gerade etwas stiller ist wenn es Album-Veröffentlichungen geht. Schön zu sehen, dass die Bandmitglieder ihren Tatendrang auch außerhalb ihrer Hauptband umsetzen und das schlussendlich wirklich gekonnt. Speziell gefällt mir der dezent djentige Sound der Gitarre, aber auch die massiven Soundlandschaften, welche von den Synthesizern geschaffen werden. Alles in allem hat mich „Another Side Of You“ mehr überzeugt als das Debütalbum und daher vergebe ich 8 von 10 Punkten.

Tracklist
  1. Enter the void
  2. Elegy
  3. Enemy
  4. In the darkness
  5. Cloudreader
  6. Here we are
  7. Cyclone
  8. Fairytale
  9. The horizon awaits
  10. Hymn
  11. Twily
  12. Riptide
  13. Hummingbird
  14. Verliebt ft. Coen Janssen

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