VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

MORCHEEBA: "Blackest Blue"

Die britische Trip Hop Band Morcheeba, 1995 gegründet, veröffentlicht am 14. Mai 2021 ihr neues Album „Blackest Blue“. Wie der Name vermuten lässt, geht es nicht unbedingt um „Party, alles ist schön und Freude über Freude“- trotzdem ist „Blackest Blue“ kein trauriges oder gar deprimierendes Album.

Die Engländer gehören zur britischen Trip Hop Szene, haben sich aber auch zu anderen musikalischen Welten Zugang verschafft.

Grob zusammengefasst kann man sagen, dass das neue Album Dunkles, Trübes, Trauriges aus der Perspektive „des Lichts“ besingt. Ernste Themen- zum Beispiel in „Killed Our Love“- die Beziehung zwischen Skye und ihrer Tochter werden musikalisch schwer, aber mit Leichtigkeit, soulig und funky umgesetzt. Was von Morcheeba geblieben ist, sind die Sounds, die melancholischen Gitarren und natürlich Skye´s Stimme, die mal samtig weich, mal voller Sehnsucht, dann wieder wie ein Theremin klingend wie in „Cut My Heart Out“ den „typischen“ Sound entscheidend mit prägt.

„Blackest Blue“ erzeugt eine eigene Klangwelt, die es schafft den Zuhörer mit einer schützenden Hülle durch die vom Leben geschriebenen/ gezeichneten Geschichten, Gedanken und Gefühle zu führen. „The Moon“ beginnt wie eine dramatische Filmszene und mündet in ein Gefühl von einem Film Noir. Die Melodie in „Falling Skies“ klingt interessanterweise ein bisschen nach Steven Wilson- das Arrangement und die Stimme verhelfen dem Zuhörer zu einem „awkward feeling“ über diese Kombination.

Besonders hervor sticht „Say It´s Over“. Ein Duett mit Brad Barr- eine durch Klavier bestimme „Ballade“, die besondere Punkte - gerade in der Herzgegend- sehr berührt. Wie auch die anderen Tracks, dass finde ich an „Blackest Blue“ auch so schön. Man kann jeden Track „einfach so“ hören, die Musik geht trotzdem ins Ohr.

Aber man kann (und sollte) das Album genauso gut intensiv, genau hören- anhören - durchhören. Dann packt einen nämlich erst die Vielfalt und Lebendigkeit der Sounds, der verschiedenen Stimmen und Stimmungen.

Fazit: Ein Fest für die Sinne und „nicht traurig über traurige Dinge zu spielen“ ist wunderbar umgesetzt und gelungen. Ganz klare Empfehlung mit 09/10 Punkten für die süßen, schmerzhaften, groovig, leichtfüßigen „Soulsoother“.

--> Musikvideo: Morcheeba - The Moon

 
Bewertung:

GENRE: Trip Hop, Soul

TRACKLIST:

1. Cut My Heart Out
2. Killed Our Love
3. Sounds Of Blue
4. Say It´s Over
5.Sulphur Soul
6. Oh Oh Yeah
7. Namaste
8. The Moon
9. Falling Skies
10. The Edge Of The World

VÖ: 14.05.2021
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Fly Agaric
Vertrieb: Kartel Music Group
Auf Tour im Norden: -

 

Rezensentin: Patricia

Rezension --> MORCHEEBA: "Blaze Away"

Interview mit --> Ross Godfrey