Werfen wir einmal einen Blick nach London. Das Duo Ferris & Sylvester hat 2022 mit ihrem Debutalbum auf sich aufmerksam gemacht und direkt bei den UK Americana Awards einen Preis für das „UK Album of the Year“ gewonnen. Nun wurde am 01.03.2024 mit einem neuen Album nachgelegt, welches den Namen „Otherness“ trägt. Insgesamt 14 Tracks wurden serviert und somit eine wirklich interessante Klangvariation dargelegt.
Begonnen wird mit dem Song „Dark Side“ und schon hier versteht man warum das Duo in das Genre Americana eingeordnet wird. Die erste Minute wird man noch recht puristisch mit Vocals und stetigem Beat und eingängigem Gitarrenriff beschallt, doch dann kommt einem eine wirklich satte Klangwand entgegen. Zu dem Song wurde auch ein nettes Video gedreht, welches ihr am Ende dieser Rezension finden könnt. Der groovige Opener macht Lust auf mehr und genau das liefert „Imposter“ im Anschluss.
Der Song hat wirkliches Ohrwurmpotential und die „Orgel-Einwürfe“ geben dem Ganzen einen netten 70er-Jahre Touch. Mit „Don`t Fall In Love With Me“ wird es dann etwas verträumter und ruhiger, „Mother“ entschleunigt noch einmal um etwas und bringt eine „emotionale Wende“, denn der Song bringt eine gewaltige Ladung an Melancholie. „End Of The World“ zeigt sich als herzergreifende Ballade, in welcher speziell die Streicher für einen breiten Klang sorgen. „Out Of It“ sorgt für etwas Spannung bis dann das Intro zu „Rain„, sowie „Rain“ selbst, schon etwas in Richtung Gospel gehen.
„Paper Plane“ zeigt sich eher als klassisch entspannte Americana Nummer, doch dann biegt „What`s It Gonna Take“ um die Ecke und wird etwas experimenteller mit getragenem Beat und einigen Vocal-Effekten. Mit „Muzzle“ und „Headache“ wird man noch einmal von süßer Melodie und engelsgleicher Stimme verwöhnt, bevor „The Performer“ kurz etwas Funk beimengt und „Love is Real“ lieblich das Album beendet.
Fazit:
Ich tauche selten in die Welt des Americana eintauche, doch wenn ich es tue bereue ich es meist nicht. Ferris & Sylvester hatte ich bisher nicht auf dem Schirm und ich bin ehrlich gesagt sehr beeindruckt. „Frisches Blut“ in dem doch etwas von Älteren geprägten Genre kann ich mur mit offenen Armen begrüßen und die Variation an Spielarten zwischen Folk und Americana finde ich wirklich sehr gelungen. Das Einzige was ich bekritteln kann ist, dass manche Nummern irgendwie aufbauen und dann nicht vollends durchziehen. Man könnte sagen, dass mir persönlich oft die Klimax fehlt. Das ist aber auch schon alles was ich kritisieren könnte und daher vergebe ich satte 8 von 10 Punkten. Ich bin gespannt was die frische Truppe noch so abliefern wird.
Tracklist
- Dark Side
- Imposter
- Don`t Fall In Love With Me
- Mother,
- End Of The World
- Out Of It
- Rain (Intro)
- Rain
- Paper Plane
- What`s It Gonna Take?
- Muzzle
- Headache
- The Performer
- Love Is Real