TRAVIS: „L.A. Times“

Gregor Eder

Werfen wir einmal einen Blick nach Schottland! Die 1990 gegründete Band TRAVIS hat am 12.07.2024 ihr nun 10. Studioalbum veröffentlicht und es trägt den Namen „L.A. Times„. Die Band hatte mit ihrem Debütalbum einen sehr guten Start und sah sich relativ schnell auf Augenhöhe mit den größten Brit-Pop-Bands. Ob das neue Album mit jenen noch mithalten kann, werden wir jetzt besprechen. Begonnen wird jedenfalls mit dem Song „Bus„, welcher sich beim Hören anfühlt, als säße man in einem langsam dahinfahrenden Bus, mit dem Blick gen dahinziehender Landschaft.

So verträumt, was das klingt ist auch die Grundstimmung des gesamten Songs. Mit „Raze The Bar“ wird es minimal bewegter und ein gut mitsingbarer Refrain sorgt für etwas fröhlichere Stimmung. „Live It All Again“ schaltet wieder einen Gang zurück und schläfert einem mit seiner ruhigen Natur fast ein. Man könnte wohlwollend sagen, dass der Song eine hypnotische Wirkung hat. Kaum wurde man hypnotisiert, wird wieder einen Gang höher geschaltet und „Gaslight“ angestimmt.

Bewertung: 8 von 10 Punkten

GENRE: Brit-Pop / Alternative Rock
VÖ: 12.07.2024
Format: CD / Vinyl / Digital
Label/Vertrieb: BMG
Rezensent: Gregor


Der Track bringt endlich etwas tanzbare Klänge und überzeugt mit einem eingängigen Refrain. „Alive“ bringt textlich gesehen eine nette Ode an das Leben und instrumental einen brauchbar dahin stampfenden Sound. Man könnte sagen, dass der Klang schon eher das bringt, was man unter klassischem Brit-Pop versteht, wobei der im Anschluss folgende Track „Home“ hier noch einmal mehr in diese Richtung schlägt. Mit einem dezenten Arctic Monkey Sound geht es dann in „I Hope That You Spontaneously Combust“ weiter.

Der Inhalt des Songs erklärt sich hier direkt durch den Titel und natürlich ist jener auch direkt der Refrain. Nachdem Wunsch nach spontaner Explosion wird es wieder sehr ruhig, roh und nackt! „Naked in New York City“ klingt „sad but happy“ und bringt mit den emotionalen Vocals eine ganz eigene Stimmung auf. „The River“ bricht jene wieder etwas auf und es bringt einen Sound, welcher schon fast etwas an Mumford and Sons erinnert. Abgeschlossen wird das Album mit dem Titeltrack „L.A. Times“ welcher mit gemütlichem Beat und Sprechgesang aufwartet.

Fazit:

Ich muss schändlicher Weise zugeben, dass TRAVIS vollends an mir vorbeigegangen sind. Somit war „L.A. Times“ das erste Album, das ich gehört habe und ich muss sagen, dass es mich nicht unbedingt vom Hocker gehauen hat. Die Songs sind sehr entspannt und wenig aufregend, wenn auch „catchy“.

Ein paar Melodien sind bei mir dann doch hängen geblieben. Insgesamt ist mir das Album etwas zu träge und melancholisch. „Live it all again“ ist beispielsweise ein Song, welcher schon derartig ruhig ist, dass man dazu einschlafen könnte. Insgesamt ist „L.A. Times“ zwar nicht unbedingt mein Geschmack, aber ein doch sehr brauchbares Album. Daher vergebe ich 8 von 10 Punkten.

Tracklist
  1. Bus
  2. Raze the bar
  3. Live it all again
  4. Gaslight
  5. Alive
  6. Home
  7. I hope that you spontaneously combust
  8. Naked in the new york city
  9. The river
  10. L.A. Times
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