von GREGOR EDER
Die amerikanische Band Witherfall liefert seit 2013 eine Art von Metal, welche immer wieder überrascht. Die insgesamt 6 Musiker haben in den vergangenen Jahren einiges durchgemacht. Einerseits hinsichtlich der generellen globalen Krise, andererseits aufgrund des Todes von Adam Paul Sagan (Drums) im Jahr 2016. Trotz all der Strapazen hat sich die Truppe aus L.A. am 31.05.2024 mit ihrem nun 4. Studioalbum zurückgemeldet. Das neue Werk trägt den Namen „Sounds Of The Forgotten“ und die schon im Titel als eher düster angedeuteten Klänge sind auch definitiv Programm! Begonnen wird mit „They Will Let You Down„, also einer nicht wirklich positiven, aber trotzdem motivierenden Message. Einerseits wird klar gesagt, dass man sich auf niemanden verlassen kann, andererseits wird die eigene Stärke auch dadurch herausgefordert.
Rein vom Instrumentalen betrachtet liefert der Opener wirklich stark ab und die Vocals von Joseph Michael sind simpel beeindruckend. Er hat die Wechsel von halbwegs melodischen Linien zu bösartigem Geplärr wirklich absolut gut drauf. Mitunter kommt einem zeitweise auch King Diamond beim Hören in den Kopf, wenn auch die Instrumentalsektion bei Witherfall wesentlich härter abliefert. Fortgesetzt wird mit „Where Do I Begin?“ und hier wird man etwas sanfter begrüßt. Bei dem Track handelt es sich um eine Ballade, welche am Ende aber nur so mit der „Prog-Keule“ um sich schlägt. „A Lonely Path“ folgt und „Insidious“ gibt im Anschluss mit bösartigen Blast-Beats gewaltig Gas.
Die bösartigen Vocals sind definitiv eine Klasse für sich. In „Ceremony Of Fire“ zeigen die Gitarristen ihre Liebe zur Klassik und martern dann kräftig weiter. Über den Titeltrack möchte ich noch nicht zu viel verraten, denn jenen solltet ihr euch direkt nach dieser Rezension am besten selbst anschauen. „Aftermath“ und „When It All Falls Away“ bringen noch eine gewaltige Ladung an mitreißenden Riffs, bevor das Album mit „Opulent“ und „What Have You Done?“ beendet wird. Bisher wurden schon 7 der 10 Songs mit einem dazugehörigen Video veröffentlicht und am „Releaseday“ gibt es dann den Titel-Track inklusive mächtigen Visuals zu bestaunen. Den Link dazu findet ihr direkt unter der Tracklist!
Fazit:
Witherfall sind eine absolute Maschine. Der Gesang ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, da hier mehrere Gesangsspuren „gelayert“ werden, doch schlussendlich zeigt sich das Gesamte als wirklich mächtig. Die neoklassischen Gitarrenparts, sowie zeitweise etwas experimentelle Drum-Parts, zeigen, dass die Band technisch gesehen absolut vom Feinsten ist. Interessant ist auch, dass sie so gut zwischen Power-Metal und Progressive-Metal laviert, dass die meist überschwänglich epischen Parts des erstgenannten Genres nicht zu überfordernd wirken. Alles in allem gefällt mir „Sounds Of The Forgotten“ sehr gut und daher vergebe 9 von 10 Punkten.
Tracklist
- They Will Let You Down
- Where Do I Begin?
- A Lonely Path
- Insidious
- Ceremony Of Fire
- Sounds Of The Forgotten (Connected)
- Aftermath
- When It All Falls Away
- Opulent
- What Have You Done?
Hier gibt es das Interview mit –> Joseph Michael von WITHERFALL
1 Gedanke zu „WITHERFALL: „Sounds Of The Forgotten““
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