Body Count in Hamburg – 90 Minuten voll auf die 12

Sascha Beckmann

Hamburg, 08.06.24 – Body Count rund um den Rap-Superstar Ice-T sind eine lebende Legende. Durch ihre Verbindung von Hip-Hop, Hardcore, Punk und dunklem Metal, mit der sie 1992 im Rahmen ihres viel diskutierten Debütalbums „Body Count“ antraten, gilt die Band als Wegbereiter und Blaupause für das gesamte Nu-Metal- und Rap-Metal-Genre. Nach schwierigen Jahren haben sich Body Count im Jahr 2020 erneut zusammengerauft und mit „Carnivore“ ein Album aufgenommen, das von der Kritik ebenso gefeiert wurde wie von den Fans und das an die alten Erfolge anknüpfen konnte: Body Count enterten mit dem Album nicht nur die Top Ten in u.a. Deutschland, Österreich und der Schweiz, sie erhielten für den Song „Bum Rush“ auch endlich ihre erste Grammy-Auszeichnung. Nun wurde der Nachfolger zu „Carnivore“ mit dem Titel „Merciless“ veröffentlicht. Ziemlich exklusiv vorgestellt gestern Abend in Hamburg. Nur 3 weitere Gigs in Deutschland werden in diesem Jahr noch folgen.

© NordeventsBody Count

Pünktlich um 21 Uhr ertönten als Intro Polizeisirenen. Die Inselpark-Arena in Hamburg-Wilhelmsburg präsentierte sich prall gefüllt mit überwiegend schwarz gekleideten Mittvierzigern. Damen gab es indes nur wenige zu sehen. Rapper Ice-T legte sofort los und forderte die Fans ordentlich Lärm zu machen. Und schon beim Opener „Body Count´s In The House“ ließ sich niemand zweimal bitten. Spätestens beim Slayer-Cover „Reign In Blood“ war der Damm gebrochen. Auch der Bierkonsum in der Halle trug sicher dazu bei, dass die Stimmung so ausgelassen war. Es wurde gerempelt, mit den Köpfen im Takt genickt und mitgegrölt. Aber alles friedlich! Und überhaupt, die mittlerweile nahezu komplett runderneuerte Band um die Rap-Ikone Ice-T wusste einfach zu überzeugen.

Mit 66 Jahren mittendrin

So viel Energie, so viel Power. Ice-T, mittlerweile stolze 66 Jahre alt, immer mittendrin. Pause gönnt sich die Band an diesem Abend nicht. Die Themen ihrer Songs leider noch immer brandaktuell, „No Lives Matter“, „Talk Shit, „Get Shot“ und natürlich „Cop Killer“ beweisen das ausdrucksvoll. „Born Dead“ fungiert als erste Zugabe, gefolgt von „This Is Why We Ride„. Und zu guter Letzt nach 90 Minuten schweißtreibender Show versuchen sich die Jungs sogar noch an Pink Floyd. Ein anderes, aber großartiges „Comfortably Numb“ beendet den Gig.

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