Hamburg – Im Moment laufen noch zwei Ausstellungen in den Deichtorhallen noch bis zum 04. Mai 2025. Es handelt sich dabei zunächst um eine Retrospektive von FRANZ GERTSCH: BLOW-UP.
Er hat alltägliche Momente in großformatigen Bildern festgehalten – und sich später dem Druck zugewandt: Der verstorbene Schweizer Künstler, Künstler Franz Gertsch (1930-2022). Er gilt als Pionier des Fotorealismus und als Meister des modernen Holzschnitts. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte er einen neuen Begriff des Realismus in der Malerei und erlangte mit seinen Gemälden und Holzschnitten weltweiten Ruhm.
© Nordevents – BLOW-UP
BLOW-UP
Die retrospektive Ausstellung in den Deichtorhallen Hamburg zeigt vom 13. Dezember 2024 bis 4. Mai 2025 eine Werkübersicht des Künstlers aus mehr als 60 Jahren künstlerischen Schaffens.
Franz Gertsch malte zunächst bunte Pop-Art-Szenen, mit denen die Ausstellung eröffnet wird.
Dann Bilder wie Schnappschüssen von Menschen: Seine Kinder in der Badewanne, am Meer spielende Roma- und Sinti-Mädchen in Südfrankreich, eine Gruppe junger Männer. Riesengroß sieht man den langhaarigen Luciano mit nacktem Oberkörper und bunten Ketten um den Hals, einen Tisch voller Kippen und leerer Weinflaschen. Das Bild „Medici“ machte Gertsch bekannt: Fünf junge, lachende Männer mit Spiegelbrille, Jeans und Lederjacke hängen lässig über einem Absperrbalken der Baufirma „Medici“.
In den 80er Jahren wandelte Gertsch von der Malerei zum Holzschnitt: In gleichfalls fotorealistischer Genauigkeit zeigt er Blicke in den Wald oder auf bewegte Wasseroberflächen.
Ab den 80er Jahren bestimmen ikonische Frauenporträts, Familienbilder und Porträts seiner Künstlerfreunde sein Werk. überdimensionale, bis zu 6-Meter große Gemälde der Jugend- und Musikszene aus den 1970er Jahren, ikonische Frauenporträts aus den 1980er Jahren, Familienbilder und Porträts seiner Künstlerfreunde, epische Landschaften und Naturaufnahmen aus den letzten beiden Jahrzehnten sowie monumentale Holzschnitte. Sie passen geradezu perfekt in die gleichfalls riesige und 20 Meter hohe Deichtorhalle.
Auf unverwechselbare Weise und mit handwerklicher Perfektion arbeitet Franz Gertsch in seinen Werken mit Nahsicht und Fernwirkung. stand nicht allein mit dieser Art Malerei. Um 1970 begannen KünstlerInnen in den USA und Westeuropa unterschiedliche Formen des Fotorealismus zu entwickeln. Drei Meter Höhe misst das hyperrealistisch gemalte Trotzgesicht eines jungen Mädchens. 4,20 Meter Breite ein Bild von Patti Smith, das ganz links an den Rand gerückt wurde. Zwei Dschungelbilder füllen eine ganze Wand.
HIGH NOON
Die Ausstellung HIGH NOON in den Deichtorhallen Hamburg beleuchtet die wegweisenden Arbeiten von Nan Goldin, David Armstrong, Mark Morrisroe und Philip-Lorca diCorcia. Ihre Werke zeigen intime Momente von Liebe, Freundschaft, Leidenschaft, Sucht zu Hochzeiten von Aids. Persönliche Perspektive und autobiografische Aspekte verschmelzen miteinander.
© Nordevents – High Noon
Ausgehend vom Studium der Fotografie an der School of the Museum of Fine Arts in Boston Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre nehmen die vier Fotograf*innen Nan Goldin, David Armstrong, Mark Morrisroe und Philip-Lorca diCorcia im von Wertekonservatismus und Neoliberalismus geprägten politischen Fluidum der Ära Ronald Reagan ihre Arbeit auf. Goldin, Armstrong und Morrisroe sind miteinander befreundet und konzentrieren sich auf die fotografische Erkundung der subkulturellen Bohème in Boston und New York, deren fester Bestandteil sie sind. Sie dokumentieren ihre Peergroup mit unverwechselbarem Stil und autobiografischem Ansatz.
Infos
Adresse: Deichtorstraße 1-2, 20095 Hamburg
Öffnungszeiten:
- Dienstag – Sonntag: 11−18 Uhr
- Jeden 1. Donnerstag im Monat: Langer Donnerstag: 11−21 Uhr
- Montags geschlossen