Ich bin ja nicht wirklich stark im Electro/Pop Genre bewandert, doch die Truppe Eisfabrik ist mir schon seit längerem ein Begriff. Die aus Hamburg stammende Band, bestehend aus Charly Barth-Ricklefs alias Dr. Schnee (Vocals), Gerrit Thomas alias Der Frost (Keys), Jan Bertram alias °Celsius (Keys) und Rene Dronbusch alias Von Fahrenheit (Drums), liefert seit 2012 eine interessante Mischung aus elektronischen Elementen und Pop-Musik und am 29.12.2023 durften sich die Fans über eine neue Scheibe freuen.
Das Werk trägt den Namen „Götter in Weiß“ und ja, es hat wirklich mit Ärzten zu tun. Bevor der ebenso genannte Track einschlägt wird mit „Hearts“ einmal aufgewärmt. Mit einem etwas mystischen Intro wird man gen stampfenden Synthie-Beat geleitet, bis die Vocals mit interessanter Melodie aufwarten.
„Götter in Weiß“ beginnt dann mit etwas mehr Schwung und erinnert weniger an Electro-Pop als an klassischen Industrial. Textlich bekommt man hier die erste Ladung an deutschen Zeilen, welche die Macht der Götter klarstellt. Mit „Lost My Mind“ erinnert wird es dann etwas rührselig bzw. Melancholisch, dafür gibt die Instrumentalsektion mit breit atmosphärischen Sounds und mächtigen Bass-Synths gewaltig Gas.
Natürlich darf das Thema der Kälte bei Eisfabrik nicht fehlen und daher wird jenes in „King of the Cold“ abgehandelt. „All My Life“ folgt mit einem „Ohrwurm-Intro“ und stampft anschließend durch den Gehörgang. „Sad Lonesome Day“ entschleunigt wieder etwas, bevor „Dark Life“ wieder kräftiger durchzieht. „Never Before“ zeigt sich anschließend etwas zurückhaltender, bis „When I Fall“ einem direkt ins Gesicht fährt.
Mit „If All This Is Ture“ wird es kurz ruhiger und melodisch gesehen freundlicher, bevor das Album mit dem „Gott des Feuers„, also dem Gegenspieler zum „King of the Cold“ abgeschlossen wird.
Fazit:
Dis insgesamt 11 Songs bringen eine gute Mischung aus eher düster mystischen Klangwelten, sowie motivierenden treibenden Sounds. Mir gefällt speziell, dass die Band sehr gut zwischen schwerem getragener Melodie und eher Freundlicher wechselt. Hinsichtlich der Texte finde ich es gut, dass zwischen Deutsch und Englisch gewechselt wird. Inhaltlich gesehen bringen die Zeilen durch Metaphern einiges zum Nachdenken, andererseits aber auch Aussagen, bei welchen man sich direkt angesprochen fühlt.
Mitunter sind auch die eher unerwarteten Wechsel der Sounds sehr gelungen und jene bringen den Kompositionen, trotz eher stetigem Beat, eine feine Dynamik. Die Songs sind auf jeden Fall sehr „tanzbar“! Im Großen und Ganzen finde ich das Album sehr interessant und sicherlich für Freunde der nicht allzu düsteren elektronischen Musik geeignet. Daher vergebe ich insgesamt 8 von 10 Punkten.
Tracklist
- Hearts
- Götter in Weiß
- Lost my mind
- Kong of the cold
- All my life
- Sad lonseome day
- Dark life
- Never before
- When i fall
- If all this is true
- Gott des Feuers