FEUERSCHWANZ: „Todsünden“
Feuerschwanz muss man mittlerweile nicht mehr vorstellen. Nachdem die mittelalterliche Truppe es in den letzten Jahren des öfteren in die Charts geschafft hat, darf sie sich mittlerweile eines beachtlichen Bekanntheitsgrades rühmen. Kurz vor Jahresende hat die Band eine von vielen Fans schon heiß erwartete Scheibe veröffentlicht und auf genau jene werde ich nun etwas eingehen. Das neue Album „Todsünden“ liefert keine frischen Kompositionen der Band, sondern Tracks, welche wohlmöglich von True-Cult-Metallern als Todsünden bezeichnet werden würden.
Die Band hat sich sage und schreibe 16 Cover-Songs angenommen und jene auf feinste Art und Weise aufbereitet. Natürlich handelt es sich bei den Tracks nicht direkt um Metal-Songs. Dass würde ja auch gar keinen Spaß machen. Die Band hatte vor dem Album schon einige ungewöhnliche Covers veröffentlicht, doch die komplette Liste an Covers ist nochmal ein anderes Level.
Begonnen wird das Album mit einer fetzigen Abba-Nummer „Gimme! Gimme! Gimme!“. Darauf wird ein Amon Amarth und ein Bloodhound Gang Cover zum Besten gegeben. Mit Deichkinds „Limit“ wird die Stimmung dann nochmal hochgefahren, bevor es mit „Der Graf“ und „Hier kommt Alex“ in Richtung Deutschpunk geht. „I see fire“ sticht zwischen den Songs etwas hervor, da wohl keiner geglaubt hätte, dass man diese Nummer so fein hart arrangieren kann. Mit „Square Hammer“ und „Warriors of the World United“ wird dann eher auf klassische Art und Weise gemartert, bevor mit „Dragostea Din Tei“ wieder Partystimmung aufkommt.
Jene wird dann direkt wieder mit „Amen and Attack“, sowie „Engel“ in die Höhe getrieben. „Gott mit uns“ bringt dann wieder etwas Ruhe ins Spiel, bevor „Ding“ wieder Gas gibt. Mit „Blinding Lights“ hat es die Band geschafft ein zu Tode gespieltes Lied zu revitalisieren und sogar so zu gestalten, dass es mir, trotz meiner hohen Ansprüchen, sehr gut gefällt. Abgeschlossen wird das Album mit einer fulminanten Version von „Final Countdown“.
Fazit: Ich war schon von den einzeln veröffentlichten Cover beeindruckt, doch was die Band mit diesem Album abgeliefert hat ist einfach eine komplett andere Sache. Die Eier in der Hose zu haben, als Metal Band Pop-Songs neu aufzubereiten ist schon wirklich genial. Meine persönlichen Favoriten sind „I see fire“, „Limit“ und „The Bad Touch“, doch im Grunde sollte man wirklich jede Nummer dieser Scheibe einmal gehört haben. Die Arrangements sind außergewöhnlich gut geworden und überzeugen teilweise mehr als die Originale. Ich muss einmal wieder meinen Hut vor Feuerschwanz ziehen. Sie haben es einfach enorm drauf und deswegen kann ich nur 10 von 10 Punkten vergeben.
--> Musikvideo: FEUERSCHWANZ - Gimme! Gimme! Gimme!
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