MOBY: „ResoundNYC“
Der Name Richard Melville Hall ist nur Wenigen ein Begriff. Der 1965
geborene Sänger, Songwriter, Produzent, Aktivist und Künstler ist besser
bekannt unter dem Namen Moby und eben jener hat am 19.05.2023 sein 20.
Studioalbum veröffentlicht. Mit „Reprise“ überraschte uns der legendäre
Musiker im Jahr 2021 mit einem Trip in die klassische Musik und das
sogar über Deutsche Grammophon. Mit „Resound NYC“ geht die Kooperation
in die zweite Runde und so darf man sich über satte 15 Songs mit
gewaltigem Orchester-Sound freuen.
Moby selbst ist der Meinung, dass ein
Orchester alles sein kann. Was das nun bedeutet hört man schon im
ersten Song „In my heart“ in welchem man nicht nur die Klanggewalt des
Instrumental-Aufgebotes bewundern kann, sondern oben drauf auch noch
Gregory Porter. Moby hat diesmal natürlich wieder einen Haufen an
befreundeten Musikern hinzugezogen, von welchen manche bisher weniger
mit einem Orchester zu tun hatten, was die Angelegenheit wieder sehr
interessant macht. Alle involvierte Musiker anzuführen und vorzustellen
würde den Rahmen dieser Review sprengen, doch ich kann versichern, dass
sich einige Namen finden lassen, mit welchen ihr nicht gerechnet habt.
Nachdem Porters Stimme verklungen ist geht es mit „Extreme Ways“ weiter
und hier haben sich The Temper Trap aus Australien zum Großmeister
gesellt. Der Song klingt sehr funky und das Arrangement hat das
Orchester sicherlich aus ihrem gewohnten Weisen herausgerissen. Der Funk
hält an, denn mit „South Side“ legt Ricky Wilson so richtig los. Im
Anschluss bringt Amythyst Kiah eine wirklich entspannt rockige Version
von „Flower (Find My Baby)“.
Mit „In This World“ und „Helpless“ wird
dann gewaltig entschleunigt und auch „Signs of Love“ bringt eher ruhig
entspannte Klänge. Etwas folkiger wird es mit „Perfect Life“ bis „When
it`s cold i`d like to die“ und „Slipping away“ wieder in vorhin erwähnte
Richtung gehen. „Second cool hive“ bringt wieder den Funk ins
Spiel und „Hyenas“ liefert darauf eine sehr atmosphärische Klangreise.
„Last Night“ entschleunigt ein letztes Mal bis „Run on“ noch Blues
liefert, bevor „Walk with me“ das Album mit einer interessanten Art von
Gospel abgeschließt.
Fazit: Moby weiß einfach was er tut. Der
Großmeister hat wieder einmal die perfekte Mischung aus Pop, Rock und
Klassik erschaffen und seine Tracks absolut fein neu arrangiert. Die
insgesamt 15 Songs sind ein Hochgenuss, vor allem wenn man die Originale
kennt. Ich war schon bei „Reprise“ wirklich beeindruckt, doch „Resound
NYC“ hat nochmal eine ganz andere Wirkung. Hier findet man etwas weniger
Klassik und man merkt, dass Moby sich etwas experimenteller mit dem
Orchester auseinandergesetzt hat. Die hinzugezogenen Musiker liefern
alle auf höchstem Niveau ab, sodass das Album einen durchgehenden
„Drive“ hat, welcher es schwer macht die Songs nicht in Dauerschleife zu
hören. Ich ziehe einmal wieder meinen Hut vor Moby! Hier kann ich nur
10 von 10 Punkten vergeben.
--> Musikvideo: Moby - 'In My Heart' ft. Gregory Porter
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