TOCOTRONIC: „Golden Years“

Gregor Eder

Mit „Digital ist besser“ und „Nach der verlorenen Zeit“ begann im Jahr 1995 eine beachtliche Karriere. Genauer gesagt begann jene schon 1993, als in Hamburg die Band Tocotronic gegründet wurde. 2022 veröffentlichte die Band das Album „Nie wieder Krieg“ und am 14.02.2025 folgt nun das Album „Golden Years“.

Das somit 14. Album, wenn man die englische Version von „K.O.O.K“ einrechnet, bringt insgesamt 12 frische Songs und einen Bonus Song. Begonnen wird mit einem eher schwierigen Thema in „Der Tod ist nur ein Traum„. Auf zärtliche und ruhige Art wird hier eine Auseinandersetzung mit dem Tod vorgetragen, welche als Einstieg etwas nachdenklich stimmt.

Warum der Song als zum Ersten des Albums gewählt wurde, könnt ihr in meinem –> Interview mit Arne Zank nachlesen:.

Bewertung: 9 von 10 Punkten
GENRE: Indie/ Alternative
VÖ: 14.02.2025
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Epic
Vertrieb: Sony
Rezensent: Gregor

Auch wenn der Opener die Stimmung etwas trübt, wird dann mit „Bleib am Leben“ ein Song vorgetragen, welcher das Leben an sich zelebriert und sogar um Überleben aufruft. Der Titelsong „Golden Years“ bringt auch eher fröhliche Klänge und bringt ein etwas nostalgisches Gefühl mit sich. Kurz darauf wird es schön rockig mit „Ein Rockstar stirbt zum zweiten Mal„.

Denn sie wissen, was sie tun“ folgt, mit etwas weniger verzerrten Gitarren und der klaren Aussage, wie man böse Menschen bekämpfen soll. Mit „Mein Unfreiwilliges Asoziales Jahr“ und „Niedrig“ bringen im Anschluss etwas gedämpfte Klänge und setzen sich mit dem Sein unter beschwerten Bedingungen auseinander. „Vergiss die Finsternis“ und „Bye Bye Berlin“ lockern vor „Der Seher“ auf und ab dann wird es wieder ernster.

Letztgenannter Song thematisiert sozusagen auf eigene Art und Weise die Natur von Personen, welche glauben zu wissen. „Jeden Tag ein neuer Song“ ist textlich zwar etwas bedrückend, doch der Klang bringt etwas Hoffnungsvolles mit sich. Abgeschlossen wird das Album mit einem Cover von The Corries namens „Loch Tay Boat Song“.

Fazit:

Das erste Mal, als ich bewusst Tocotronic hörte, war 2010 auf einem Festival. Das dies das erste Mal war, lag weniger an fehlendem Interesse und eher mehr an meinem Alter, doch schlussendlich hat mich die Band damals wirklich beeindruckt. Wie auf fast jedem Album der Truppe findet man auch auf diesem Album viele Nummern, mit denen man sich direkt identifizieren kann.

Die Band spricht mit ihren Texten breite Themen durch direkte Messages an und liefert so zwar eine klare Meinung, aber auch viel Raum für Interpretation. Der Ton macht die Musik, heißt es sehr oft und in „Golden Years“ ist dies auch der Fall, da man erst durch die Musik den Text sozusagen spürt. „Golden Years“ ist kein einfaches, aber dafür sehr ehrliches und einfühlsames Album und daher vergebe ich 9 von 10 Punkten.

Tracklist
  1. Der Tod ist nur ein Traum
  2. Bleib am Leben
  3. Golden Years
  4. Ein Rockstar stirbt zum zweiten Mal
  5. Denn sie wissen, was sie tun
  6. Mein Unfreiwilliges Asoziales Jahr
  7. Niedrig
  8. Vergiss die Finsternis
  9. Wie ich mir selbst entkam
  10. Bye Bye Berlin
  11. Der Seher
  12. Jeden Tag ein neuer Song
  13. Loch Tay Boat Song
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