Interview mit Martin Engler | Mono Inc.

Gregor Eder

Wir waren in den letzten Jahren permanent auf der Überholspur unterwegs. Daher gilt es jetzt und im nächsten Jahr möglichst viel Zeit mit der Familie zu verbringen, sich zu erholen und auch mal die Zeit zu haben zu reflektieren.

Martin Engler
Von Gregor Eder

Aktuell gab es die Möglichkeit, ein Interview mit Mastermind Martin Engler der Hamburger Dark-Rock Band Mono Inc. zu führen, da er nach einem anstrengenden Konzertsommer und vielen Festivals (wir berichteten über einige Auftritte) nun etwas Ruhe findet, um unsere Fragen zu beantworten. Die Band wird am 24.11.2023 ihr lang erwartetes Live-Album „Live in Hamburg“ veröffentlichen. Unsere Rezension folgt.

Ich hoffe ihr seid alle wohl auf. Ihr habt ja gerade eure Tour zum Album absolviert. Was waren herausfordernde Momente und von welchen besonders schönen Erlebnissen könnt ihr berichten?

Martin: Das Schönste an der letzten Tournee war sicherlich die Dimension an sich. Wir durften in Hallen und Arenen auftreten, in denen wir bislang maximal als Vorgruppe aufgetreten sind. Die größte
Herausforderung bei so einer Konzertreise besteht eigentlich immer im Reisen an sich. Schließlich hat die Tournee, zusammengenommen mit dem Festivalsommer und der darauffolgenden Zusatzkonzerte knapp sechs Monate gedauert. Das zehrt dann schon an den Kräften, weil man in einem Nightliner einfach nie so gut und tief schläft wie in einem Hotelzimmer oder im eigenen Bett.

Mono Inc. beim M‘ era Luna Festival 2023 | Foto: Nordevents

Wie war das Gefühl, nach doch etwas Wartezeit zwischen den Alben, direkt wieder in den Charts zu landen?

Martin:Ehrlich gesagt habe ich mich persönlich über dieses Nummer eins Album mehr gefreut als über unser erstes Nummer 1 Album The Book of Fire im Jahre 2020. Warum? Weil ich beim ersten Mal noch gedacht habe das könnte ja ein Zufall sein. Aber wenn man es schafft schafft zweimal an der Spitze der Charts zu stehen, dann ist der Faktor Zufall doch sehr unwahrscheinlich.

Nachdem ihr ja einen Besetzungswechsel vor dem Album vollzogen habt, hätte mich interessiert, wie die Studiozeit zu den Aufnahmen von „Ravenblack“ ablief. Hat sich viel im „Recording-Prozess“ geändert, oder war es „business as usual“? Generell würde es mich auch interessieren wie das Songwriting zum Album aussah.

Martin: Wir haben mit dem neuen Line-Up doch deutlich mehr Möglichkeiten im Aufnahmeprozess, weil Val Perun ein großartiger Multiinstrumentalist ist, der auch noch sehr, sehr gut singen kann.

Die Texte auf der letzten Platte habe ich wie immer alleine verfasst, aber bei der Musik habe ich im Gegensatz zu früher dieses Mal nicht komplett alleine gearbeitet, sondern mir mit dem Bruder unseres neuen Bassisten für ein paar Tracks einen sehr starken Songwriting-Partner mit ins Boot geholt, um neuen Input zuzulassen.

Die Texte auf der letzten Platte habe ich wie immer alleine verfasst, aber bei der Musik habe ich im Gegensatz zu früher dieses Mal nicht komplett alleine gearbeitet, sondern mir mit dem Bruder unseres neuen Bassisten für ein paar Tracks einen sehr starken Songwriting-Partner mit ins Boot geholt, um neuen Input zuzulassen.

Für 2024 habt ihr ja eine neue Symphonic-Tour angesagt. Darf man sich die Tour ähnlich wie jene 2019 vorstellen oder habt ihr das Konzept erweitert?
Martin: Im Großen und Ganzen kann man sich die folgende Symphonic Tournee schon so vorstellen, wie wir es auch bereits 2019 etabliert haben. Die erste Symphonic-Tour war derart erfolgreich, dass wir ja dämlich wären, wenn wir an einem rundum gelungenen Konzept
Verschlimmbesserungen vornehmen würden. Der Inhalt, also sprich die Songs, die wir spielen werden, wird sich aber hingegen deutlich unterscheiden.

Gibt es neben der Tour 2024 noch ein paar Zukunftspläne, die ihr schon verraten könnt?
Martin: Der Plan ist, dass wir uns nach der Symphonic-Tour auf unbestimmte Zeit in eine kreative Pause verabschieden werden, um die Akkus wieder auf 100 % zu bringen. Wir waren in den letzten Jahren permanent auf der Überholspur unterwegs. Daher gilt es jetzt und im nächsten Jahr möglichst viel Zeit mit der Familie zu verbringen, sich zu erholen und auch mal die Zeit zu haben zu reflektieren. Aber ans Aufhören denken wir sicherlich nicht. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werden wir uns wieder zusammenfinden und an einem 13. Studioalbum arbeiten.

Danke nochmals für die Beantwortung der Fragen!

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