Interview mit Julia Ivanova und Manuel Haglmüller | KONTRUST

Gregor Eder

VON GREGOR EDER

Nach einer langen Zeit des Wartens durften sich Fans der Band KONTRUST endlich wieder über ein neues Album freuen. Am 03.11.2023 veröffentlichte die Band „Mad World“ und genau zwei Tage davor durfte ich mich via Zoom mit Sängerin Julia Ivanova und Drummer Manuel Haglmüller zu einem Interview treffen.

Wie gewohnt schoss ich direkt nach einer kleinen Vorstellung bzw. Begrüßung mit der ersten Frage los: „Das letzte Album wurde ja vor schon etwas längerer Zeit veröffentlicht. Daher würde mich interessieren, was sich seit „Explositive“ so getan hat?“

Manuel antwortete direkt: „Ja, das ist schon etwas länger her. Es ist aber sehr viel passiert. In den letzten Jahren haben wir eigentlich die größten Shows in unserer Bandgeschichte gespielt, bis Corona dazwischen kam. Das hat uns dann ca. 3 Jahre gekostet. Es war also nicht so, als hätten wir in der Zeit nichts getan, aber wir haben uns einfach hinsichtlich der Studioalben ein kleine Auszeit genommen. Jetzt haben wir uns ja endlich wieder der Studioproduktion gewidmet und freuen uns schon sehr das neue Album präsentieren zu dürfen. Die Fans waren wirklich geduldig mit uns und wir sind froh, dass wir ihnen endlich ein Album liefern können.“

Fotocredit: Andreas Rager

Als einer der geduldigen Fans konnte ich Manuel hier nur beipflichten. Ich hatte einige große Konzerte der Band mitbekommen und war schon sehr gespannt, was nun kommen würde. 2022 überraschte die Truppe mit einem Besetzungswechsel, durch welchen Julia ins Spiel kam. Daher fragte ich sie: „Wie sieht es bei dir aus? Wie war die Zeit für dich seit deinem Einstieg in die Band?“

„Es ist eine absolute Freude mit derartig großartigen Persönlichkeiten zusammenzuarbeiten. Sie sind einfach absolute Profis, was wichtig ist, wenn man ernsthaft Musik produzieren möchte. Sie haben es ja auch vor meiner Zeit schon sehr gut hinbekommen. Von Anfang an war die Zusammenarbeit einfach wie es sein sollte. Man könnte sagen ich war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, mit den richtigen Menschen. Das „Puzzle“ hat sich zusammengesetzt. Die Jungs sind einfach lustig, entspannt und sehr professionell.“ erklärte Julia.

Es ist schön zu hören, dass sich der Besetzungswechsel so entspannt gestaltet hat. Die Stimme von Julia hat sich auch am Album wirklich fein harmonisch zu den harschen männlichen Vocals dazugesellt und auch die Drums von Manuel klingen sehr mächtig. Hinsichtlich des Albums interessierte mich speziell folgendes: „Wie kam das Album nun nach dieser langen Zeit zusammen? Wie wurden die Songs geschrieben und wie sah die Studiosituation aus?“

„Es hat eigentlich schon während Corona angefangen. Zu der Zeit habe ich den „Songwriting-Prozess“ gestartet, sammelte Ideen, produzierte Material und legte Templates fest. Dann dauerte es eine Weile bis die Anderen auch dazukamen, denn die Kollegen befanden sich anscheinend noch im Corona-Modus und so musste ich ihnen etwas in den Hintern treten. Aber am Ende rissen wir uns schlussendlich doch zusammen und so konnten wir das Ganze gut über die Bühne bringen. Die Texte kamen dann hauptsächlich von Stefan, unserem männlichen Sänger und wir hatten auch einen Kollegen aus den USA, der uns bei der Korrektur der Texte half. Die Produktion verlief an und für sich sehr entspannt. „Mad World“ ist das erste durchwegs selbst-produzierte Album von Kontrust und so hatten wir absoluten Frieden, wenn es darum ging unsere Ideen zusammenzusetzen. Wir konnten tun, was wir wollten. Das Einzige, was etwas schwierig war, dass wir den Proberaum und das Studio wechseln mussten, da am alten Platz leider direkt eine Baustelle aufgebaut wurde als wir in die Produktionsphase gingen. Speziell für die Drums war es etwas schwierig, da wir jene in einem großen Raum aufnehmen wollten, um den großen breiten Raumklang zu bekommen. So nahmen wir, als die Baustelle schon losgelegt hatte noch schnell auf, bevor wir für die weiteren Aufnahmen einen anderen Platz fanden. Das war eine organisatorische Herausforderung, aber im Endeffekt haben wir das schon gut bewältigen können.“ erklärte Manuel.

„Was mich speziell interessieren würde ist, ob ihr die verschiedenen Tracks, also Gitarren, Bass, Drums, getrennt voneinander aufgenommen habt, oder ob ihr gemeinsam im Studio aufgenommen habt?“ schoss ich nach.

Manuel meinte: „Diesmal haben wir Alles Stück für Stück aufgenommen. Wie schon erwähnt hatte ich ja mit dem Songwriting in der Corona-Zeit begonnen. Es ging also zu Hause an meinem PC los. In den meisten Fällen startete ich mit Bass-Synths und programmierte die Lines. So konnten sich die Kollegen vorstellen was ich mir vorstellte. Dann stückelten wir die einzelnen Teile zusammen, bis wir mit dem Resultat zufrieden waren.“Ein an sich sehr beliebtes Vorgehen, welches hörbar zu einem feinen Resultat geführt hat.

„Es ist eine absolute Freude mit derartig großartigen Persönlichkeiten zusammenzuarbeiten. Sie sind einfach absolute Profis, was wichtig ist, wenn man ernsthaft Musik produzieren möchte. Sie haben es ja auch vor meiner Zeit schon sehr gut hinbekommen. Von Anfang an war die Zusammenarbeit einfach wie es sein sollte.“

Julia Ivanova (KONTRUST)

Zum Abschluss stellte ich eine etwas schwierige Frage: „Wenn ihr einer Person, welche noch nie in Kontakt mit Kontrust gekommen ist, etwas über das Album erzählen müsstet, was wären die Songs, die ihr zuerst erwähnen würdet? „

„Also das ist für mich etwas schwer, denn ich hätte von den insgesamt 11 Songs gerne 7 schon als Single veröffentlicht. Ich glaube einer meiner Favoriten ist nicht eine der 3 Singles, die schon veröffentlicht wurden, sondern „Rock to outer space“. „The End“ ist für mich ähnlich, aber auch „I cant control it“. Die Songs haben einen relativ ähnlichen Stil und ich genieße sie sehr!“ erklärte Manuel.

Julia legte nach: „Also für mich ist es „Lederhosen Overkill“, mit dem dazugehörigen Video. „I cant control it“ und „pulling“. Das sind voerst meine drei Favoriten.“Nun wisst ihr, auf welche Songs ihr euch am Besten direkt reinzieht. Ich bin ein großer Fan der genannten Songs, doch für mich ist „Masterpiece of a monster“ ein absoluter Favorit, vor allem durch das Wechselspiel der Vocals. Julia, Manuel und ich plauderten noch etwas über den am nächsten Tag anstehenden Pre-Release-Gig, bis unsere Interviewzeit vorüber war und wir uns verabschiedeten.

Abschließend kann ich mich nur bei Julia Ivanova und Manuel Haglmüller für das nette Interview und ihre Zeit bedanken! An euch da draußen richte ich natürlich auch nochmal das Wort und empfehle euch, wenn ihr deftige Musik mit einem gewaltigen Schuss Humor mögt, das neue Album „Mad World“! Ich freue mich schon darauf, mich in Lederhosen bei einem der kommenden Konzerte sehen zu lassen.

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