Eichenring Scheeßel, Samstag, 22.06.2024 – Musik, Matsch und Sonne, so könnte man den Samstag kurz beschreiben. Nur einige Pfützen zeugten von der gestrigen Schlammschlacht, die Sonne saugte das Infield im Laufe des Tages immer mehr trocken. Die Festivalgäste nutzten den Vormittag, um zu chillen und zu grillen. Nur zögerlich füllte sich das Infield im Laufe des Tages, schon gestern wurde bekannt, dass der Auftritt von Becky Hill abgesagt wurde. Und so rutschen die Sofa Concerts-Contest-Gewinner Kabinett in ihren Slot.
Der musikalische Teil des Tages ging bereits um 12 Uhr los und sollte 14 Stunden dauern. Mitklatschen in der Mittagssonne: Die Sea Girls aus London spielten auf der Forest Stage. Technisch läuft mit den Samples nicht alles rund und der Song „Come Back To Me“ musste nach drei Ansätzen übersprungen werden. TAHA aka Kex Kuhlauf der Mountain Stage mit melodischen und melancholischen Pop-Punk.
© Nordevents – Impressionen - Von Flamingo bis Frosch über Blumenkranz. An Kopfbedeckungen haben die Hurricane-Fans einiges zu bieten. Oder sonst einfach besonders auffällig.
Auf der Forest Stage wurde es dann schnell hochkarätiger: Die britische Indie-Rock-Band The Subways als zweiter Act brachte bereits das Festival-Publikum zum Ausrasten. Das Trio aus Toronto Danko Jones ist die Rockband um den gleichnamigen kanadischen Sänger und Gitarristen ist durch das unermüdliche Touren zu einer unfassbar starken Live-Band geworden.
Auf der Forest Stage wurde es dann schnell hochkarätiger: Die britische Indie-Rock-Band The Subways als zweiter Act brachte bereits das Festival-Publikum zum Ausrasten. Wechselnder Gesang zwischen Charlotte Cooper und Billy Lunn, der gleich beim ersten Song mit seiner Gitarre auf die Bassdrum wechselte. 45 Minuten temporeicher Rock.
Das Trio aus Toronto Danko Jones ist die Rockband um den gleichnamigen kanadischen Sänger und Gitarristen ist durch das unermüdliche Touren zu einer unfassbar starken Live-Band geworden.
© Nordevents – Alice Merton, Simple Plan und Bombay Bicycle Club
Sänger und Bassist Pierre Bouvier, die Gitarristen Jeff Stinco und Sébastian Lefebvre, und Schlagzeuger Chuck Comeau aus Montréal – kurzum Simple Plan sind seit mehr als zwei Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Musikwelt. Sie spielten bereits als Support-Act für Avril Lavigne und haben sicherlich ihren späteren Auftritt an diesem Abend verfolgt. Pierre Bouvier machte immer wieder mal seine bekannten „großen Sprünge“ zu Songs wie „Welcome to my life“ oder „I´m just a kid“. Eine energiegeladene Bühnenpräsenz mit alten sowie neuen Songs zeigte die ungebrochene Spielfreude der Band inklusive einer Runde Crowdsurfen des Schlagzeugers zum Abschluss.
Die Indie-Rock-Band Leoniden mischt Punk und Grunge mit Elementen aus Funk und Soul äußerst erfolgreich, auch wenn sie vor den Auftritten lieber etwas Ritalin trinken sollten. Bei Gitarrist Lennart musste seine Gitarren wieder besonders herhalten, sodass er sie immer wieder zum Stimmen abgeben musste. Viel Bewegung auf der Bühne ist auf jeden Fall besser als ein statischer Auftritt. Selbstironischer Schweden-Punk gab es mit The Hives – schräger Humor und schwarz-weiße Anzüge bei ihrem dritten Auftritt auf dem Eichenring. Zunächst reichten zwei Ninjas den Gitarristen ihr Arbeitsgerät, dann ging es gleich in die Vollen. Es ist immer viel los auf der Bühne und mit fetziger, energiegeladener Musik ein Partygarant. Die Setlist bot alte und neue Hits.
Die US-amerikanische Hardcore-Band Turnstile aus Baltimore mischte Hardcore, Skatemusik und 80er-Musik sehr erfolgreich und servierte sie an diesem Nachmittag. Zuletzt trat die Hip-Hop-Formation K.I.Z. aus Berlin auf. Sie waren bereits zum dritten Mal beim Hurricane. Exklusiv zu erleben waren sie 2024 in Deutschland K.I.Z spielen mit ihrem Freitag veröffentlichten Album „Görlitzer Park“ (von dem sechs Songs gespielt wurden) nur beim Hurricane und Southside Festival. Die Deutschrap-Könige Tarek, Maxim und Nico sind auch schon zwei Jahrzehnte unterwegs. Sie verstehen es, ihre Konzerte in Partys verwandeln, die die Grenzen zwischen Bühne und Publikum verschwimmen lassen. Klassiker wie „Ein Affe und ein Pferd“ oder „Böhses Mädchen“ durften auf der Setlist nicht fehlen.
Auf der River Stage gab es Highlights wie die Popmusikerin Alice Merton, die 2016 ihren großen Hit „No Roots“ hatte. Fetzige Popsongs wie „Hit the ground running„, „Lash Out“ oder „Why so serious“ sang sie mit ihrer rauen, ausdrucksstarken Stimme und konnte beim Publikum punkten. Das Publikum danke es mit textsicheren Sprechchören und handgemalten Bannern.
© Nordevents – Tom Odell, Leoniden, The Hives und Avril Lavigne
Der britischen Singer-Songwriter, Pianist und Brit-Award-Gewinner Tom Odell sorgte nicht nur mit seinen Balladen wie “Another Love” oder „Real Love“ von seinem Debütalbum „Long was down“ für Gänsehaut. Alice Merton stand auf der Bühnenabseite und war sichtlich entzückt. Den Song „Half As Good As You“ performten sie dann gemeinsam. Nach ihrem Auftritt mischte sie sich ins Publikum. Abigail Morris von The Last Dinner Party kam dann für ein Cover-Duett von Elton Johns „Tiny Dancer“ auf die Bühne. Alt-Rapper Sido hat wieder seine Maske aus früheren Zeiten zu Hause gelassen und zeigte, das Hip-Hop und Mainstream vereinbar sind.
Auf der Wild Coast Stage performten auf BBC Empfehlung The Last Dinner Party. Die Britinnen aus London bestehen erst seit 2021 als Band, konnten aber bereits den begehrten Nachwuchspreis der Brit Awards einheimsen. Doch damit nicht genug der Vorschusslorbeeren: In der BBC-Jahresprognose „Sound of 2024“ belegten The Last Dinner Party den ersten Platz mit ihrem Indie-, Glam- und Art-Rock. Das Quintett spielte bereits im Vorprogramm von Lana Del Rey und den Rolling Stones, ein Auftritt auf dem altehrwürdigen Glastonbury Festival war den fünf Frauen auch bereits vergönnt. Stilistisch erinnern The Last Dinner Party an Kate Bush, David Bowie oder Florence and the Machine. Auf dem Hurricane Festival hatten sie ihr Debütalbum „Prelude to Ecstasy“ mit ihrer Singel „Nothing Matters“ im Gepäck. Kurzum: Man wird n Zukunft mehr von ihnen hören.
Ihrem Auftritt folgten noch der Singer/Songwriter Enno Bunger. Er verknüpft Indie mit Folk, Klavierballaden mit Elektronik. Die Vier der Indiepopband The Lathums aus der Nähe von Manchester kennen sich seit dem College. Verzerrte Gitarren und treibende Drums sind das neue Markenzeichen der Band.
Das Duo Fast Boy sind die Brüder Lucas und Felix aus Berlin. Ihre eingängigen und tanzbaren Songs, gepaart mit melancholischen Vocals und einem gefühlvollen Touch verzeichnen bis zu 500 Millionen Streams. Außerdem haben sie schon mit DJs wie HUGEL, Alle Farben oder Meduza zusammen gearbeitet. Die Hörfunk- und Fernsehmoderatorin, Komikerin, Schauspielerin und DJ´in Lari Luke (Neo Magazin Royale) feiert auf Streaming-Plattformen Erfolge in Form von millionenfach gestreamten Songs und machte am Ende ihres Gigs auf der Zeltbühne nach Mitternacht das Licht aus.
Headlinerin Avril Lavigne
Headlinerin auf der River Stage war die kanadische Rock- und Pop-Sängerin Avril Lavigne. Wer kennt Avril Lavigne nicht? Acht Grammy-Nominierungen und sieben Alben haben sie bekannt gemacht.
Mit ihren Hits wie „Sk8er Boi„, „When You’re Gone“ oder „Girlfriend“ stand die Sängerin zu Beginn der 2000er-Jahre ganz oben in den Charts. Nachdem es ruhig um sie wurde, kam ein neues Album, gefolgt von erneuter jahrelanger Pause wegen einer Borreliose-Erkrankung. Doch jetzt scheint die Musikerin endgültig wieder auf den Bühnen der Welt zu stehen.
Ihr jüngstes Album „Love Sux“ stürmte 2022 global in die Charts und hält auch live all das, was man von der Kanadierin erwarten darf. Trotz ihrer inzwischen 39 Jahre schien die Kanadierin kein Stück gealtert zu sein.
Sie spielte Gitarre und bewies spätestens bei „Complicated„, dass sie kein Auto-Tune benötigt. Ihre Fans brüllten lauthals mit. Sie sprach unter anderem von ihrer Reise zurück zur Musik und baute so Emotionen beim Publikum auf. Für einen Song „Addicted“ kam Simple Plan-Sänger Pierre Bouvier auf die Bühne und sie sangen ein Duett. Ein großartiges Konzert mit alten und neuen Hits und das Highlight des Tages.
Und was, wenn der Hunger kommt?
Auch am Samstag schauten wir uns auch wieder Foodtruck s an. Bei Churros Bros aus Köln gibt es spanische Churros. Die iberischen Krapfen bzw. Spritzkuchen haben einen sternförmigem Querschnitt, werden aus Brandmasse zubereitet, in heißem Öl frittiert und mit Zucker bestreut. Die „Bros“ sind zwei Brüder als Betreiber und sind seit 8 Jahren auf Festivals und Food Festivals unterwegs. Sie werden auch beim Deichbrand anwesend sein und auch im kommenden Jahr wieder beim Hurricane vertreten sein.
© Nordevents – Food
Ein paar Stände weiter findet man Os Kitchen aus Berlin. Der Betreiber – Os – serviert seit 2 Jahren beim Hurricane arabische Küche. Leckere Sandwichrollen durften wir probieren – sehr zu empfehlen. Demnächst kann man Os auch beim Deichbrand Festival oder M´era Luna antreffen.
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