Die wunderbare Welt der Jungfer Rosemie und ihrer Wild Boys

Wolfgang Karg

Bremen, 10.01.2025 – Rosemie ist zurück! Bereits 2014 hatten wir über ihre Show im damals neuen GOP Bremen berichtet. Es war die 4. Show in diesem Venue. Wir haben mittlerweile über fast jede Premiere berichtet, an viele erinnert man sich gar nicht mehr. Aber Rosemie hatte uns damals überrascht und so ist sie uns in guter Erinnerung geblieben. Kann sie uns nach nunmehr fast 11 Jahren erneut überzeugen?

Als die Lichter gedimmt wurden und die ersten Takte der Musik erklangen, betrat Rosemie Warth, die bezaubernde Gastgeberin des Abends, die Bühne. Sie bezauberte das Publikum durch ihre zarte und am Anfang doch etwas hilflos erscheinende Art.

Möchte man die alte Dame doch an den Arm nehmen und sie sicher über den Zebrastreifen geleiten. Dieser Eindruck wird noch durch ihr sittsam in Plisseefalten gelegtes Kleid verstärkt. Als schwäbische Hausfrau trägt sie einen strengen, grauen Dutt, Hornbrille, lange, wollene Unterhosen und natürlich orthopädisch korrekte schwarze Schnürschuhe.

© NordeventsWild Boys

Nach der Anfangsnummer mit „Wild Boys“ von Duran Duran führt sie mit schwäbischer Mundart und viel Frohsinn durch das Programm, doch eigentlich sind diesmal die Akrobatiknummern um Rosemie das schmückende Beiwerk zu der in 1965 in Bad Waldsee geborenen Künstlerin. Sie hat eine fundierte Ausbildung in Tanz und Gesang in New York, Philadelphia und Köln absolviert.

Rosemie versteht es, die kleinen Missgeschicke des Alltags humorvoll zu inszenieren. Ihr Auftritt war von Anfang bis Ende ein Genuss. Sie überrascht in immer neuen Facetten und Plisseekleidern, ihre Suche nach dem „Einen“ zog sich wie ein roter Faden durch den Abend, was immer wieder für herzerwärmende und zugleich urkomische Momente sorgte.

Zum Höhepunkt der Show und sehr verliebt in einen Herren aus dem Publikum, steht sie ihren Wild Boys in nichts nach. Sie trat mit Showgirl-Federschmuck oder auf Rollschuhen auf. Oder in Latex und Leder Tuba spielend, immer noch sittsam mit einem gerippten Baumwollleibchen unter dem Lederanzug.

Sie beherrscht mehrere Musikinstrumente, einschließlich eines zart geblasenen Alphorns. In den Gesangstücken brilliert sie mit einer guten Sopranstimme, sie ist mit Leib und guter Seele die schwäbische Hausfrau schlechthin. GOP- Direktor Philipp Peiniger hat sie nach ihren Angaben als durchlaufenden Posten gebucht, um sie beim Finanzamt abschreiben zu können. Sie lief sie durch das Publikum und herzte die männlichen Zuschauer.


maskuline Oberkörper und beeindruckende Performance

Ihre Jungs, die Wild Boys sind Artisten, die mit maskulinen Oberkörpern und beeindruckender Performance nicht nur Rosemie sondern auch die Damen im Publikum begeistern. Ob mitreißende Hula-Hoop-Nummer von Philipp Tigris (Preisträger des Internationalen Zirkusfestivals von Budapest), in seinem maritimen Outfit an die Werbung für Parfüm von Jean Paul Gaultier erinnerte, die kraftvolle Equilibristik-Nummer (die Kunst, auf den Händen zu stehen) von Mukhamadi Sharifzoda aus Tadschikistan oder atemberaubende chinesische Rola-Rola-Balancen auf dicken Rohren in schwindelerregender Höhe von Maxim Kriger, sie konnten alle begeistern. Auch Bretter bilden den Unterbau, darauf vollbringt er seine Kunststücke.

Paul Bulenzi aka P.Fly aus Uganda entwickelte seine Mischung aus Kontorsion, Robot- und Hip-Hop-Dance autodidaktisch und scheint auch noch Gummiknochen zu haben. Man mochte teilweise nicht hinschauen, wie er sich verbiegt. Pavel Roujilo erwarb beim Festival Cirque Du Demain in Paris die Bronzemedaille und zeigte nun seine Jonglagenummer mit bis zu sieben Bällen im GOP.

Vioris Zoppis wurde bereits mehrfach für seine Strapatennummer ausgezeichnet und die beiden ehemaligen Weltmeister der Sportakrobatik Dmitry und Georgii boten als Duo DimaA pure Kraft und Ästhetik in der Partnerakrobatik. Nicht zuletzt überzeugte langjähriger Weltrekordhalter im „Triple Under“ Eric Seeger (er schafft es bis zu 520 Mal bei einem Sprung, das Seil gleich dreimal unter den Füßen durchzuschlagen) mit Rope Skipping.

Männer, begleitet eure Frauen

Bei soviel ,Testoschteron‘ braucht es eine starke Hand, wie Rosemie anmerkte. Am Ende wurde noch ein kurzer Filmabspann gezeigt, den eine Auszubildende des Hauses erstellt hatte. Hier verabschiedete sich Rosmie von ihren „Künschtler-Buben“.

Die „Wild Boys“ boten eine Show, die nicht nur technisch auf höchstem Niveau war. Das Publikum war nach der Premiere mit Humor, Artistik und Charme begeistert und dankte es Rosemie und ihren „wilden Buben“ mit minutenlangem Applaus und Standing Ovations. Es ist nicht nur eine Show für einen Mädelsabend oder Junggesellinnenabschied. Männer, begleitet eure Frauen ruhig! Insbesondere das Valentinspaket im Februar bietet sich dafür an. Denn Rosemie wird auch denen noch lange in Erinnerung bleiben, die sie bisher noch nicht kannten. Rosemie wird in den Zeiträumen vom 16.01-18.01.2025 und 19.02-23.02.2025 von Karl-Heinz Helmschrot, dem Regisseur der Show, vertreten.

Die Show Wild Boys läuft noch bis zum 30. März 2025 im GOP Varieté-Theater Bremen, mittwochs (19 Uhr), donnerstags (20 Uhr), freitags (18 und 21 Uhr), sonnabends (18 und 21 Uhr) und sonntags (14 und 18 Uhr).

Alle unsere bisherigen Artikel über GOP-Shows:
AppartementBack to BasebackSTAGEBookshop
CircusDie Clowns CompanyDie SpassmacherDer kleine Prinz von Station 7
ElekroFashionFreaksFunky Town
FUNtastischGlanzlichterGrand HotelHighlights
HumorzoneImpulseJe t`aimeKarussell
KawummKeine halben SachenLa LunaLa Vie
Ladys NightLe ClubLe Club ReloadedLichtgestalten
LipstickLovely BastardsMatchMove
MultiversumNeo – Zukunft heutePlüfoliRockstar
SailorsSlowSimply the bestSông Trăng
SombraSommerzauberSpring!Trust me
ToysUndressed – Einfach anziehendVorhang auf, wir sind wieder daWaschsalon
Wet 2017Wet 2023Wild BoysWunderBar
WundertüteZauberhaft  
Ähnliche Beiträge
Schon geteilt?